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Meinung: Zitterpartie

Die Autobauer haben es schwer in diesen Zeiten. Sie könnten es mit weniger Verbrauch versuchen oder mit sinkenden Preisen statt mit Siebengangautomatik und Allradantrieb – doch es gibt ja noch andere Möglichkeiten.

Die Autobauer haben es schwer in diesen Zeiten. Sie könnten es mit weniger Verbrauch versuchen oder mit sinkenden Preisen statt mit Siebengangautomatik und Allradantrieb – doch es gibt ja noch andere Möglichkeiten. Die hier zum Beispiel: Das Navigationssystem einer holländischen Firma zeigt dem Fahrer nicht durch Dummschwätz, wo es langgeht, sondern durch Vibrationen im Sitz. Zittert es rechts: rechts abbiegen! Links… Na, und so weiter. Zittert es beidseitig, hilft nur noch Wenden, und wenn der Sitz aus dem Fenster fliegt, bedeutet das: Sie haben gerade einen Unfall gebaut. Eine Technik, ach was, eine Technologie, die fürs Fahren allein viel zu schade ist. Sie drängt sich praktisch von selbst in den politischen Raum, und wenn der Kanzler mal wieder eine überraschende Wende vollzieht, dann ist das kein schnöder Populismus, sondern der Rat seines Navigationssessels. Vibriert es rechts, muss er der CDU nachgeben, vibriert es links, macht er uns den Lafontaine, vibriert es auf beiden Seiten, ist der Rücktritt fällig. Schwierig könnte es werden, wenn auch die Minister im Kabinett so ein Ding haben wollen und dann ewig streiten, wo es gerade gezittert hat, rechts, links, beidseitig, hinten? Aber sehen wir demnächst mal lächelnde Minister – dann haben sie wahrscheinlich auf Massagefunktion umgestellt.

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