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Meinung: Zu gut gemeint

HÄRTERE STRAFEN FÜR SERIENTÄTER

Anders als früher wird die Justiz heute hellhörig, wenn ihr vorgeworfen wird, sie lasse jugendliche Straftäter laufen. Heute wissen alle: Darüber können Minister oder Senatoren stürzen. Hoffentlich nicht nur deshalb hat Berlins Justizsenatorin versprochen, sich um einen Jungkriminellen zu kümmern, der es in zehn Jahren auf immerhin 80 Verfahren gebracht hat. Denn in der Tat gibt es immer wieder Fälle, in denen die Justiz diese besonderen Kandidaten nicht erkennt und nicht angemessen reagiert – sei es, weil Zuständigkeiten wechseln, sei es, weil pädagogische Heilslehren überstrapaziert werden. Das passiert indes selten, und selten sind auch Jugendliche mit derart beeindruckenden Strafakten. Man kann nicht daraus folgern, es liefe Grundsätzliches falsch. Es geht darum, Fingerspitzengefühl zu entwickeln: Wann hilft nichts anderes mehr als Härte. Oder besser – Konsequenz. Die Gesetze sind da, die Richter müssen nur aufmerksamer sein. Doch sollte man ihre Rolle auch nicht überschätzen. Wenn Richter anfangen, sich um Jugendliche zu kümmern, ist es zu spät. Versagt wurde vorher.neu

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