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Meinung: Zu Lasten der Kleinen

Im Prinzip folgen die deutschen Steuergesetze seit Jahren einem Grundsatz: Die Kleinen zahlen, die Großen dagegen gestalten ihre Steuerlast und ziehen sich günstig aus der Affäre. Das gilt für arme und reiche Bürger, und es gilt für Handwerker und Konzerne.

Im Prinzip folgen die deutschen Steuergesetze seit Jahren einem Grundsatz: Die Kleinen zahlen, die Großen dagegen gestalten ihre Steuerlast und ziehen sich günstig aus der Affäre. Das gilt für arme und reiche Bürger, und es gilt für Handwerker und Konzerne. An dieser Ungleichbehandlung hat die Einigung auf eine neue Unternehmensteuerreform im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat kaum etwas geändert. Zwar besserten die Experten einige Details zu Gunsten des Mittelstandes nach - so können Unternehmen ihre Beteiligungen nun steuergünstig umstrukturieren, und die Übergabe einer Firma vom Senior an den Junior wird einfacher. Trotzdem wird der Mittelstand nicht jubilieren. Denn die neuen Steuerregeln verkomplizieren das System weiter. Damit bleibt das Grundübel im Steuerrecht bestehen - die Ungerechtigkeit: Den Durchblick durch das komplexe Regelwerk haben fast nur noch Großunternehmen, für die ein kleines Heer von Fachleuten die Steuerlast drückt. Kleine Händler und Handwerker können sich keine Spezialisten leisten - und sind die Dummen, weil sie dem Staat mehr überweisen als nötig. Wer sich, wie einst diese Regierung, zum Anwalt der "Neuen Mitte" macht, müsste diese Ungleichbehandlung schleunigst beenden und für mehr Gerechtigkeit sorgen.

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