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Meinung: Zugpferd Giuliani

Könnte Richter Barnabass Schill zum Bürgermeister von Berlin gewählt werden? Natürlich nicht.

Könnte Richter Barnabass Schill zum Bürgermeister von Berlin gewählt werden? Natürlich nicht. Berlin ist links, tolerant, multiethnisch und weltoffen. Eine Großstadt eben, wie New York. Aber halt! In New York ist alles anders und alles möglich. Hier werden Tellerwäscher Millionäre, und jetzt wurde in dieser Stadt, in der fünf Mal mehr Demokraten als Republikaner leben, zum dritten Mal in Folge ein Republikaner zum Oberhaupt gewählt. Die ersten beiden Male war es Rudolph Giuliani, der in acht Jahren mit "Zero Tolerance" aus einer Hochburg des Verbrechens ein friedliches Idyll gemacht hatte und den die Terroranschläge vom 11. September endgültig zur Legende werden ließen. Und nun ist es Michael Rubens Bloomberg, ein Medien-Milliardär, der "Mike" genannt wird und mehr als 50 Millionen Dollar aus seinem Privatvermögen in den Wahlkampf gesteckt hat. Den New Yorkern, deren Bürokratie heillos verfilzt ist, war das offenbar schnuppe. Einer mit viel Geld ist unabhängig, sagen sie. Dass Bloomberg das Rennen gewann, ist dennoch eine Sensation und zeigt, welche Bedeutung die Unterstützung durch Giuliani hatte. Immerhin war Gegenkandidat Mark Green - ein Müntefering-Typ, allerdings markanter - von keinem Geringeren als Ex-Präsident Bill Clinton öffentlich favorisiert worden. Die deutlichste Botschaft der Wahl ist deshalb: Giuliani zieht mehr als Clinton.

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