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Zukunft von Opel: Himmel und Hölle

Fiat-Chef Marchionne denkt groß und damit nicht falsch für einen Autofürsten. Doch eine "Hochzeit im Himmel" wäre ein Dreierbündnis aus Opel, Chrysler und den Italienern keinesfalls - für Opel könnte es gar existenzbedrohend sein. Ein Kommentar.

Den ersten Fehler hat Fiat-Chef Sergio Marchionne schon gemacht: Er hat die Dreierbeziehung zwischen Fiat, Chrysler und Opel mit einer „Hochzeit im Himmel“ verglichen. Wer gedacht hatte, diese Peinlichkeit sei für Ex-Daimler- Chef Jürgen Schrempp reserviert, der irrt. Marchionne hat das irdische Scheitern der Ehe von Daimler und Chrysler nicht analysiert, wenn er das Schrempp-Diktum erneut bemüht. Ungezählte Milliarden hat Daimler versenkt, weil das transatlantische Bündnis nicht funktionierte. Europäer und Amerikaner haben sich nie verstanden. Ausgezahlt hat es sich für beide nicht. Die Welt AG, die das Weltauto baut, war schon zu Schrempps Zeiten von gestern. Heute ist sie untragbar angesichts der verschiedenen Automärkte. Marchionne denkt groß und damit nicht falsch für einen Autofürsten. Aber Größe und Größenwahn liegen in der Branche eng beieinander. Fiat ist dabei, sich zu übernehmen und drei Kulturen in einen Konzern zu zwingen, die nicht zusammengehören. „Unternehmensführer sehen Perspektiven, die andere nicht wahrgenommen haben“, sagt Marchionne. Opel könnte in dieser Auto-Vision unter die Räder kommen. (mot)

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