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Meinung: Zum Zweck der Vorbeugung

„Normal ist unnormal“ vom 12. Mai Einiges an der Darstellung der Autorin zur Entstehung des DSM-5, des neuen Verzeichnisses psychischer Störungen und Krankheiten, ist unzutreffend.

„Normal ist unnormal“ vom 12. Mai

Einiges an der Darstellung der Autorin zur Entstehung des DSM-5, des neuen Verzeichnisses psychischer Störungen und Krankheiten, ist unzutreffend.

Es wäre fair gewesen, wenn darauf hingewiesen worden wäre, dass der Prozess der Erstellung des DSM-5 so offen und transparent abläuft wie keiner vorher. Seit Anbeginn konnte sich jeder unter „www.dsm5.org“ beteiligen. Es wird von staatlichen Stellen viel Geld ausgegeben, um „Vorläufer-Syndrome“ von Psychosen und Demenzen, besonders der

Alzheimer-Demenz, für Zwecke der

Vorbeugung zu erkennen. So wurden in Deutschland intensiv Forschungsvorhaben unterstützt, um vorpsychotische Syndrome bei Jugendlichen zu entdecken; nicht um diese Jugendliche dann „krank“ zu machen, sondern um möglichst rasch helfen zu können, wenn sich eine Psychose ankündigt. Gerade erschienen die neuen amerikanischen Richtlinien zur Diagnose der Alzheimererkrankung, die darauf hinweisen, dass schon sehr früh, wenn Menschen über Vergesslichkeit klagen, versucht werden sollte, festzustellen, ob die Betroffenen ein hohes Risiko haben, an Alzheimer zu erkranken. „Minor Neurocognitive Disorder“ stellt diese Kategorie dar und

hat nichts mit „normaler Altersvergesslichkeit“ zu tun.

Prof. Dr. Isabella Heuser, Charité Berlin

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