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Meinung: Zwangsarbeiter-Entschädigung: Unglücklich, nicht untreu

Der Streit der Zwangsarbeiter-Stiftung mit den polnischen Partnern schien so gut wie beigelegt: Nach den Kursverlusten in Millionenhöhe sollten die polnischen NS-Opfer eine Ausgleichszahlung bekommen. Die Stimmen in Polen, die den Deutschen die Schuld an dem Finanzdebakel gaben, waren leiser geworden.

Der Streit der Zwangsarbeiter-Stiftung mit den polnischen Partnern schien so gut wie beigelegt: Nach den Kursverlusten in Millionenhöhe sollten die polnischen NS-Opfer eine Ausgleichszahlung bekommen. Die Stimmen in Polen, die den Deutschen die Schuld an dem Finanzdebakel gaben, waren leiser geworden. Als Konsequenz aus der misslungenen Umtauschaktion im Juni musste der Vorsitzende der polnischen Stiftung gehen. Die Auszahlung in Zloty und nicht in D-Mark, wie in den anderen Fällen, hatte ja auch die polnische Seite ausdrücklich gefordert. Unklar ist dagegen, wer mit wem vereinbart hat, die gesamte Summe auf einmal zu tauschen. Dass die Debatte jetzt wieder aufflammt, hat einen anderen Grund: Es wurde Anzeige erstattet wegen Betrugs und Untreue. Das haben aber nicht die polnischen Partner getan, sondern das deutsche Kuratoriumsmitglied Evers. Seine Argumente sind dünn, sein Ärger über die Stiftung um so größer. Eine Neuauflage des deutsch-polnischen Streits ist indes nicht in Sicht. In Warschau ist man an einer schnellen Lösung zugunsten der Opfer interessiert. Der Umtausch in Zloty verlief in höchstem Maße unglücklich - von Betrug und Untreue kann jedoch nicht die Rede sein.

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