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Meinung: Zweifach einfach

Die Pisa-Studie müsse man, sagt Bildungsministerin Bulmahn, „sehr, sehr differenziert“ sehen. Die Formulierung „sehr, sehr differenziert“ bedeutet in der Sprache der Politik, dass alles furchtbar kompliziert ist, nur für aller expertigste Experten durchschaubar.

Die Pisa-Studie müsse man, sagt Bildungsministerin Bulmahn, „sehr, sehr differenziert“ sehen. Die Formulierung „sehr, sehr differenziert“ bedeutet in der Sprache der Politik, dass alles furchtbar kompliziert ist, nur für aller expertigste Experten durchschaubar. So schwierig, dass niemand erwarten sollte, dass in näherer Zeit Konsequenzen gezogen werden können. Hier irrt die Ministerin. Die Studie ist zwar detailreich, doch kann man zweierlei schon genau erkennen: Wir brauchen mehr Leistung und mehr Förderung für die Schwachen. Die Sozialdemokratin kommt vermutlich deswegen mit ihrer Komplexitätsausrede, weil die Daten der Pisa-Studie den konservativen Pädagogen nicht ganz und gar, aber doch mehr Recht geben als den progressiven. Und eine überzeugendere Antwort als die Bajuwarisierung der Bildung haben sie noch nicht. Natürlich wäre es Aufgabe der Bundesbildungsministerin, anstatt von der Undurchschaubarkeit der Materie zu reden, den Schwung der Debatte zu nutzen, um rasch zu Entscheidungen zu kommen. Den Plan dafür hat Bulmahn doch sicher schon seit Monaten, wenn nicht seit Jahren in der Schublade. Oder etwa nicht? bul

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