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Meinung: Zweite Fahrt ins Blaue

SCHÜSSEL REGIERT WIEDER MIT HAIDERS FPÖ

Das sagt sich so leicht: Die Fortsetzung der Regierung mit der HaiderPartei sei für Österreichs Kanzler Wolfgang Schüssel die einfachste Lösung. Natürlich ist die FPÖ jetzt handzahm. Gegenüber der Wahl 1999 hat sie fast zwei Drittel der Stimmen verloren. Sie konnte in den Koalitionsgesprächen nicht so fordernd auftreten, wie es die Grünen hinter verschlossenen Türen vielleicht getan haben, bis die Verhandlungen platzten, und wie es die Sozialdemokraten gewiss getan hätten. Schüssel ist in der alt-neuen Konstellation Schwarz-Blau der Herr im Haus. Das ist bequem. Aber wer sagt, dass es so bleibt? Partner, die sich gedemütigt fühlen, sind nicht sehr belastbar. Im Kärntner Hinterland lauert Jörg Haider und sinnt auf Rache. Wie weit die Wiener Parteifreunde seiner Inszenierung folgen, ist offen. So oder so sind fünf Stimmen Mehrheit im Parlament nicht üppig, zumal neue Belastungen für die Bürger bei Steuer- und Sozialsystem anstehen. Bequemer wird diese Koalition für Wolfgang Schüssel nur, wenn er die FPÖ wieder so sicher im Griff hat wie bei seiner ersten Fahrt ins Blaue. Er traut sich das zu. Kriegt er Haider nun ganz klein, wäre er ein großer Mann. cvm

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