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Zypern: Alles andere als einig

Nach dem Sieg des Nationalisten Dervis Eroglu bei der Wahl im türkischen Teil Zyperns sind die Aussichten für eine Wiedervereinigung der Insel schlechter geworden.

Eroglu will eine Trennung der griechischen Bevölkerungsmehrheit und der türkischen Minderheit festschreiben. Diese Entwicklung hat viele Väter. Den zyprischen Griechen wird vorgeworfen, sie wollten im Grunde keine Verhandlungslösung, weil sie sicher seien, dass ihnen der türkische Inselteil früher oder später ohnehin zufallen wird. Die EU hat ihr Versprechen gebrochen, die wirtschaftliche Lage der türkischen Zyprer zu verbessern. Diese Zusage stammt aus dem Jahr 2004, als die Türken auf der Insel einem UN-Friedensplan zustimmten, die Vereinigung aber an den Griechen scheiterte. Damals betonte Brüssel, die Inseltürken dürften nicht für das Nein der Griechen bestraft werden. Geschehen ist nichts. Das nährte den Frust der zyprisch-türkischen Wähler. Auch die Türkei trägt eine Mitschuld. Sie beschränkt sich seit 2004 darauf, die Verantwortung der Griechen für das Scheitern der Vereinigung zu beklagen. Dabei hätte die ein oder andere Geste des guten Willens – wie die Öffnung zumindest eines einzigen türkischen Hafens für griechisch-zyprische Schiffe – dazu beitragen können, das Klima zu verbessern.

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