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© DAVIDS/Walterscheid

Brandenburg: Meret Beckers Kinderzimmer

Der Wintergarten stellt seine neue Show vor

Berlin - Ein fleischfressendes Versuchskaninchen mit Alkoholproblem soll den Karren aus dem Dreck ziehen. Zusammen mit seinem Frauchen. Doch bis das klar war, wurde am Freitag viel heiße Luft in den pompösen roten Raum im ersten Stock des Wintergarten Varietés geblasen. Dort stellten die neuen Betreiber, die eigentlich die alten sind, ihr Konzept für das Haus an der Potsdamer Straße vor.

Anfang des Jahres war das Varieté nach einer Insolvenz geschlossen worden. Jetzt soll es ab Februar doch weitergehen – mit neuen Ideen. Erst einmal hörten sich die Pläne allerdings wenig neu an: „Die Zukunft des Wintergartens liegt in eigenen Berliner Produktionen“, sagte Stefan Freymuth von der Kuthe GmbH, der das Theater gehört. Und der neue Wintergarten-Geschäftsführer Georg Strecker, der das Varieté schon bis 2008 leitete, gestand ein, er habe „Fehler gemacht“, die er nicht wiederholen werde: Man werde jetzt „mit einem strafferen Kostenmanagement starten“. Die drei Shows pro Jahr, die man plane, sollten zeitgemäß, aber gleichzeitig traditionell sein: Man sei nach wie vor den „Säulen des Varietés verpflichtet – starke Artistik und internationale Acts“.

So weit, so schwammig. Doch dann öffnete sich eine kleine rote Tür in der Wand: Herein trat Meret Becker und stellte sich als neue Conférencière und Sängerin im Wintergarten vor – zumindest für die erste Eigenproduktion des Theaters: „Die Fabelhafte Varieté Show“ soll Anfang Februar starten. Bei der Schauspielerin und Sängerin klingt das neue Konzept schon interessanter: „Wir machen was Surreales, Pudriges, das gleichzeitig altmodisch und modern ist. Und nicht zu massenkompatibel.“ Sie wolle endlich mal „den ganzen Quatsch einbringen, den ich so kann“: auf der singenden Säge spielen zum Beispiel. Ihre Band „The Tiny Teeth“ wird sie mitbringen und viele seltsame Instrumente: Spieluhr, Drehorgel, Hupe, Kinderklavier. Überhaupt soll aus dem Wintergarten „so eine Art Kinderzimmer werden“. Und dann ist da noch ihr Hase: „Eine Fabel hat ja immer was mit Tieren zu tun. Deshalb wird er mich auf der Bühne unterstützen. Man muss nur den Alkohol von ihm fernhalten.“ Daniela Martens

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