zum Hauptinhalt

Brandenburg: „Mir geht’s gut!“

Matthias Platzeck legte gestern wieder los – braungebrannt und mit aufmunternden Reden

Petzow - War etwas? Nur mit einem einzigen launigen Satz geht Matthias Platzeck auf die vierwöchige Zwangspause ein, die er wegen schwerer Gesundheitsprobleme einlegen musste. „Mir geht’s gut!“ Und daran will Brandenburgs Regierungschef beim ersten öffentlichen Auftritt nach der Wiederaufnahme seiner Amtsgeschäfte erst gar keinen Zweifel aufkommen lassen: Die rund 40 Firmenchefs im Ferienresort Schwielowsee in Petzow erleben jedenfalls einen aufgeräumten Platzeck, braungebrannt nach einer Genesungswoche im sonnigen Süden, ganz so, als wäre nichts passiert.

Bei seiner Ankunft in Petzow war er von Journalisten bestürmt worden, was er zur Krise in der Koalition und dem Streit um seinen Stellvertreter Jörg Schönbohm (CDU) sage. Aber Platzeck winkte nur ab: „Da ist schon eine Menge bereinigt“. Allerdings fügte er hinzu: „Mich hat die Auseinandersetzung mit dem Bundesanwalt belastet.“ Schönbohm hatte Kay Nehm vorgeworfen, im Fall des misshandelten Deutsch-Äthiopiers voreilig die Ermittlungen an sich gezogen zu haben. Aber das sei ja zum Glück geklärt, so Platzeck. Nein, keine offene Kritik an Schönbohm, der ihn in den letzten Wochen vertreten hat.

Die unausgesprochene Botschaft des genesenen Regierungschefs: Es gibt keine Koalitionskrise. Aber es bleibt dabei, dass man kommende Woche im Koalitionsausschuss über die Turbulenzen der letzten Tage sprechen wird. Platzeck hielt es nicht einmal für nötig, Schönbohm nach seinem Dienstantritt vormittags gegen zehn Uhr anzurufen. Erst am Abend, nach der Rückfahrt von Petzow, wollte er mit Schönbohm telefonieren.

Mitarbeiter der Staatskanzlei hatten ihm schon am Morgen im Büro einen Strauß roter Tulpen auf den Schreibtisch gestellt. Platzeck studierte Akten, führte Gespräche mit dem Chef der Staatskanzlei und anderen Regierungsbeamten. Und schrieb dann am Nachmittag an seiner Rede vor den Unternehmern.

Darin wirbt er für seine neue Förderpolitik, die Stärken Brandenburgs zu stärken. Und er ermuntert alle, nicht zu jammern, sondern anzupacken: Die Stimmung im Land sei schon besser geworden. Es bleibe dabei, dass die Investitionen in Bildung, Wissenschaft und Forschung Vorrang hätten. ma/thm

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false