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Erfolgsmodell: Der Insignia ist ein Indiz dafür, dass Opel endlich wieder jene Autos baut, die bei den Leuten wirklich ankommen.

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Fahrbericht Opel Insignia: Kleiner Motor im großen Auto

Opel baut endlich wieder Autos, die bei den Leuten ankommen - bester Beweis: Der Opel Insignia. Das Mittelklasseauto wurde zuletzt überarbeitet und überzeugt mit hohem Niveau innen - und einer Überraschung unter der Haube.

Manchmal sagen tröge Zahlen mehr aus als emphatische Worte. Opel stirbt nicht! Die Rüsselsheimer machen nämlich seit Monaten alles richtig. Der Lohn: Im Juni konnten 11,2 Prozent mehr Modelle mit dem Blitz verkauft werden als im Vorjahresmonat. Während die Zulassungen im Gesamtmarkt um 1,8 Prozent schrumpften,   konnte Opel seinen Marktanteil um 0,3 Prozent auf 7,3 Prozent ausbauen. Im Juni wurde gar die Acht-Prozent-Marke geknackt;  die Rüsselsheimer verkaufen wieder so gut wie im Dezember 2011.

Neben dem Kompakt-SUV Mokka ist der Insignia ein Indiz dafür, dass Opel endlich wieder jene Autos baut, die bei den Leuten wirklich ankommen. Seit dem Marktstart wurde Opels Mittelklasseauto bereits 100000 Mal bestellt. Vor allem seit Oktober vergangenen Jahres, als Opels Flaggschiff grundlegend überarbeitet wurde, zog das Interesse an. Zu Recht. Die wichtigste Änderung fand im Innenraum statt. Die vielen Knöpfe und Schalter in der Mittelkonsole flogen raus, das neue Intellink-Infotainment-System ist übersichtlicher, und es lässt sich nach kurzer Eingewöhnung gut bedienen.

Komfort: Die Verarbeitung im Insignia ist auf hohem Niveau; die optionalen Sitze der Aktion Gesunder Rücken einfach Spitze.
Komfort: Die Verarbeitung im Insignia ist auf hohem Niveau; die optionalen Sitze der Aktion Gesunder Rücken einfach Spitze.

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Der Motor passt beim Opel Insignia

Die Verarbeitung ist auf hohem Niveau; die optionalen Sitze der Aktion Gesunder Rücken einfach Spitze. Das Fahrwerk verwöhnt mit sehr gutem Komfort, ohne deswegen unsportlich zu sein. Und auch die Lenkung vermittelt eine aussagekräftige Rückmeldung von der Straße. Kurzum, ein richtig guter Reisewagen. Allerdings auch ein vergleichsweise schwerer: 1,6 Tonnen Leergewicht sind sehr viel in dieser Klasse. Passt dazu der neue nur 1,6 Liter große SIDI-Benziner?

Nach der Testfahrt laute die Antwort: Ja, sehr gut sogar. Dieses Triebwerk gehört zur neuen Benzinmotorengeneration von Opel. Die Rüsselsheimer betrieben einen hohen Aufwand: Als erster seiner Klasse besitzt der Vierzylinder zwei Ausgleichswellen für verbesserte Laufruhe, dazu kommen zweistufig schaltbare Ölpumpe, elektronisch geregelte Kolbenkühldüsen, motornaher Kat, serienmäßige Start-Stopp-Automatik, Abgaskrümmer mit integriertem Single Scroll-Turbolader. Der nur 41 Millimeter große Turbo spricht extrem schnell an. In nur 1,9 Sekunden kommt der Vierzylinder auf 90 Prozent seines Drehmoments. Das merkt man beim Fahren:  Kein Turboloch spürbar, feinfühliges Reagieren aufs Gaspedal, geschmeidiger Durchzug, vibrationsfreier Lauf.

Stiller Könner: Der 170-PS-Motor soll der leiseste seiner Klasse sein - nach dem Test glauben wir es Opel.
Stiller Könner: Der 170-PS-Motor soll der leiseste seiner Klasse sein - nach dem Test glauben wir es Opel.

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Gelungene Antriebskombination

Laut Opel soll die 170-PS-Maschine der leiseste Motor seiner Klasse sein. Nach der Testfahrt glauben wir es den Rüsselsheimern. Und der neue Benziner lässt sich ohne unschönes Ruckeln so untertourig fahren wie ein Diesel. Bereits ab 1650 Umdrehungen pro Minute stehen 280 Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung. Schnell stellt sich eine entspannte Fahrweise ein, dennoch ist man flott unterwegs. Am Ende des Tages steht ein Verbrauch von 7,3 Liter zu Buche. 5,9 Liter beträgt der (unrealistische) Normwert. Zusammen mit dem exakten Sechsgang-Schaltgetriebe kann Opel für den Insignia hiermit eine gelungene Antriebskombination anbieten. Mit diesem Motor startet die sehr gut ausgestattete Business Edition bei 26480 Euro; mit Sechsstufenautomatik geht es bei 28130 Euro los.

Mit Opels neuestem Motor startet dieses Jahr der schicke Mini Adam. Es ist ein nur ein Liter großer Vollaluminium-Benzindirekteinspritzer mit drei Zylindern, Ausgleichswelle und einem Geräusch- sowie Vibrationsverhalten, das dem von normalen Vierzylindern nicht mehr nachstehen soll. 115 PS leistet die stärkere Version; bereits ab 1800 Touren stehen ordentliche 166 Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung. Im Adam soll der Normverbrauch nur 4,3 Liter betragen.  Vielleicht wandelt ja Opel auf den mutigen Spuren von Ford. Diese US-Firma wird das Mittelklasseauto Mondeo ab Jahresende in Deutschland mit dem Einliter-Dreizylinder-Turbo mit 125 PS anbieten. Bald werden auch den Dreier BMW sowie die Mercedes C-Klasse nur drei Töpfe unter der Haube haben. Wetten, dass es bald auch einen Opel Insignia mit drei Zylindern geben wird?

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