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Ohne Schlauch auf die Tube drücken: Im Rennradsport setzen sich schlauchlose Systeme, also «tubeless»-Reifen langsam durch.

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Mehr Kosten und mehr Wartung: Alles speziell bei Schlauchlosreifen

Nie mehr auf dem Schlauch stehen! Was sich im Radsport zunehmend durchsetzt, ist für die meisten Alltagsradler noch zu teuer. Schlauchlosreifen könnten aber auch hier in Zukunft zum Einsatz kommen.

Beim Auto sind Schlauchlosreifen seit Jahrzehnten Standard, nicht aber am Fahrrad. Laut René Filippek vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) bietet die Technik vor allem bei der Pannensicherheit echte Vorteile, lohnt sich derzeit aber nur für Vielfahrer. „Man braucht dazu spezielle Reifen, spezielle Felgen und eine Pannenschutzmilch zum abdichten“, erklärt er. Die Kosten dieser Systeme seien relativ hoch. „Auch herkömmliche hochwertige, pannensichere Reifen können zwar teuer sein“, sagt Filippek, doch für Schlauchlossysteme lasse sich zwei- bis dreimal so viel ausgeben.

Es gibt auch Nachrüstsätze, bei denen die Standardfelgen dank eines speziellen Felgenbandes weiterverwendet werden können, doch auch die erfordern mehr Wartung als herkömmliche Systeme. „Während man sonst nur gelegentlich Luft nachpumpt, muss man bei schlauchlosen Reifen regelmäßig die Dichtmilch nachfüllen“, gibt Filippek zu bedenken. Ein Aufwand, den sich die meisten Alltagsradler gerne sparen.

Schlauchlosreifen sind besonders robust

„Die Technik kommt eigentlich aus dem Mountainbike-Sport, wo man gerne mit wenig Druck fährt“, erläutert Filippek. Dadurch kann es aber leicht zu Durchschlägen kommen und zum sogenannten „Snakebite“. Dabei wird der Schlauch zwischen Felgenflanke und Untergrund eingeklemmt und so gleich zweimal punktiert. „Ohne Schlauch fällt diese Gefahr weg“, sagt Filippek. Das Dichtmittel reagiert auf Sauerstoff und härtet an der entsprechenden Stelle aus.

Schlauchlosreifen werden im Rennradsport wegen ihres geringen Rollwiderstands geschätzt.
Schlauchlosreifen werden im Rennradsport wegen ihres geringen Rollwiderstands geschätzt.

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Im Rennradsport wird die Technik vor allem wegen des geringen Rollwiderstands geschätzt, zudem lässt sich auch Gewicht sparen, so Filippek. Erste Systeme für Alltagsräder sind auch auf dem Markt. „Im Moment ist das was für Fahrer, die das aus dem Mountainbike-Sport kennen und nun auch am Alltagsrad nicht darauf verzichten wollen“, glaubt Filippek. „Doch wenn die Hersteller an Kompletträdern serienmäßig Schlauchlossysteme verbauen und die Preise dafür sinken, wird das auch für Touren- und Alltagsfahrer interessant.“ (dpa)

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