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Kfz-Versicherungsvergleich spart Geld: Ein paar hundert Euro sind drin

Im November geht es bei Versicherern hektisch zu, denn dann stellen die Kunden den Kfz-Versicherungsvergleich an. Und das kann sich lohnen.

In den letzten Jahren hatten die Kunden bei Kfz-Versicherungen viel Vergnügen mit ihren Tarifen. Die Versicherer haben sich einen, teils gnadenlosen Preiskampf geliefert. Doch das könnte jetzt vorbei sein. "Es kann durchaus sein, dass es für viele teurer wird", sagt Timo Voß, Referent beim Bund der Versicherten (BdV) zu den Konditionen im kommenden Jahr. Die Anbieter hätten sich lange Zeit "regelrecht kaputt gemacht", erklärt Voss. Das bedeutet für die nahe Zukunft, dass die Prämien vermutlich steigen werden. Da kann sich ein Kfz-Versicherungsvergleich lohnen.

Beim Marktbeobachter Nafi wird Lage als uneinheitlich eingeschätzt. Viele Versicherer hätten in den vergangenen zwei Jahren bereits an der Preisschraube gedreht. Daher gebe es auch in diesem Jahr wieder Senkungen geben, aber für andere Kunden dürfte es auch teurer werden. Eine eindeutige Tendenz sei nicht absehbar.

Enorme Spielräume beim Kfz-Versicherungsvergleich 

Da ist es schwierig für die Kunden den Überblick zu behalten. Entscheidend für den Tarif ist immer das zu versichernde Modell und der Wohnort. Daran machen sich die wichtigsten Kriterien, wie Schadensfreiheitsklasse und die Kaskoeinstufungen fest. Dann folgen aber zahlreiche weitere Risikomerkmale, wie Autotyp, das Baujahr, die Zahl der vertraglich fixierten Fahrer, wo das Auto nachts abgestellt ist, die Zahl der unfallfreien Jahre und eine mögliche Selbstbeteiligung. Kaum eine anderen Versicherungspolice ist so komplex aufgestellt wie die Kfz-Versicherung.

Dennoch lässt sich mit der Kfz-Haftpflichtversicherung im Vergleich eine Menge Geld sparen. Laut Timo Voß vom Bund der Versicherten ist der Spielraum teilweise enorm: "Sie können je nach Anbieter für denselben Versicherungsumfang 500 oder 1800 Euro im Jahr zahlen." In nur wenigen Schritten führen Rechner zur neuen Police. Sie bieten Kfz-Haftpflichtversicherung im Vergleich, ebenso wie Kasko-Verträge.

Bedingungen sind oft entscheidend

Das hört sich nach einem tollen Sparpotenzial an. Allerdings finden sich die Fallstricke in den Details. Nicht alle Policen bieten auch den gleichen Schutz. Der Bund der Versicherten empfiehlt sich die Bedingungen genau anzusehen. Bestimmte Voraussetzungen sollten erfüllt sein. So sollte die Deckungssumme mindestens 100.000 Euro betragen und der Schutz sollte auch im Ausland gemietete Fahrzeuge abdecken.

Bei der Kaskoversicherung rät der BdV zu einer Police, die auch dann einen Schaden reguliert, wenn dem Verbraucher grobe Fahrlässigkeit vorzuwerfen ist. Außerdem sollten Schäden durch Wildunfälle oder Zusammenstöße mit Tieren jedweder Art versichert sein. Individuell abwägen sollten Autofahrer, ob ihnen Rabatte bei der Vereinbarung einer Werkstattbindung wirklich nutzen. Ausdrücklich abgeraten wird von einer Insassen-Unfallversicherung, weil berechtigte Ansprüche bereits durch die Kfz-Haftpflichtversicherung erfüllt würden.

Handlungsbedarf bei einem Viertel aller Verträge

Ein Wechsel ist schließlich auch kein Muss. "Wer zufrieden ist, sollte auf seinen Versicherer zugehen und sich nach Spielräumen erkundigen", rät Voß. Möglicherweise passe ein neuer Tarif besser. Denn neu zugeschnitten werden die Verträge jedes Jahr. Bei der Regionalklasseneinteilung gibt es in diesem Jahr kaum Veränderungen, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) Anfang September mitteilte. Demnach bleibt für mehr als 80 Prozent der Versicherungsnehmer in der Teil- und Vollkaskoversicherung alles beim Alten - für ein Fünftel ändert sich demnach aber sehr wohl die Einstufung. Bei den Typklassen bleibe für annähernd drei Viertel (72 Prozent) aller Autofahrer alles gleich. Für weitere 15 Prozent verbessere sich die Klasse, 13 Prozent müssten Verschlechterungen hinnehmen.

Grundsätzlich müssen Versicherte ihre Kündigung einen Monat vor Ablauf des Versicherungsjahres beim Unternehmen eingereicht haben. Dieses ist in den meisten Fällen mit dem Kalenderjahr identisch - daher ist der 30. November für so viele Versicherte bedeutsam. "Mit einem Fax oder einem Einschreiben mit Rückschein sind sie am ehesten auf der sicheren Seite", rät Voß. Aber auch derjenige, der den Termin verpasst, kann unter Umständen noch wechseln. Wenn sich zum Beispiel die Prämie erhöht, ohne dass der Versicherungsumfang steigt, haben Versicherte ein Sonderkündigungsrecht. Und auch wer sein Auto verkauft oder einen Unfall hatte, kann kündigen. (mit dpa)

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