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Brandenburg: Mozzarella aus der Mark für Berliner Bio-Läden In Jüterbog werden täglich Wasserbüffel gemolken

Jüterbog - Im Morgennebel könnte die große Wiese am östlichen Stadtrand von Jüterbog durchaus für ein asiatisches Reisfeld gehalten werden. Denn im hohen Gras entlang dem kleinen Fluss Nuthe bewegen sich große Tiere aus fernen Regionen.

Jüterbog - Im Morgennebel könnte die große Wiese am östlichen Stadtrand von Jüterbog durchaus für ein asiatisches Reisfeld gehalten werden. Denn im hohen Gras entlang dem kleinen Fluss Nuthe bewegen sich große Tiere aus fernen Regionen. Wasserbüffel lassen es sich hier gut gehen. Sie kennen keine Scheu und betrachten den Besucher mit großen Augen.

Landwirt Uwe Höft hat mit der Zucht der exotisch anmutenden Rinder vor einigen Jahren eine Marktlücke entdeckt. Er produziert auf dem Hof im Fläming mit vier Angestellten einen Mozzarella, der bei Bio-Läden und Spitzenhotels in Berlin sehr beliebt ist. Die Unterschiede zum meistens geschmacklosen Industrie-Mozzarella aus Kuhmilch sind doch enorm. Deshalb wuchs die Zahl der Tiere auf dem Hof „Bobalis“ – angelehnt an die lateinische Büffelbezeichnung bubalus – immer weiter an. 1998 schaffte sich Uwe Höft die ersten 32 Wasserbüffel an. Heute stehen auf der Weide und im Stall bereits rund 160 Tiere. Ein italienischer Fachmann berät ihn seit der Betriebseröffnung. In Italien verrichten die Wasserbüffel schon seit mehr als tausend Jahren ihre treuen Dienste. Mindestens genau so lange reicht auch die Tradition des Frischkäses aus ihrer Milch zurück. „Diese besitzt einen hohen Fettgehalt von sieben bis acht Prozent und viel Kalzium, aber nur einen niedrigen Cholesteringehalt“, erklärt Höft den Unterschied zur Kuhmilch.

Allerdings geben die Wasserbüffel vergleichsweise wenig Milch – etwa sieben Liter pro Tag. Einheimische Kühe kommen auf 30 Liter täglich. In der kleinen Hofmolkerei wird der Käse geknetet und geformt und mit heißem Wasser übergossen. Bis zu 500 Kilogramm stellt die Firma in jeder Woche her. Alle Erzeugnisse gelten als Bio-Produkte, werden die Tiere mit den geschwungenen und gedrehten Hörnern doch nur mit Getreide oder Heu gefüttert. Die meiste Nahrung suchen sie sich auf den Wiesen.

Gäste sind auf dem Bobalis-Hof willkommen. Wer sich genau informieren lassen will, sollte am ersten Sonnabend in jedem Monat zwischen 12 und 15 Uhr vorbeischauen. Dann gibt es Führungen über die Weide.

Auskünfte unter Tel.: (03372) 432988 und unter www.bobalis.de. Der Hof befindet sich in Jüterbog-Neumarkt, Hauptstraße 40, direkt an der Einmündung der B 115 in die B 101 aus Richtung Berlin.

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