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Musik: Klassik-Auftakt mit Debussy

Die Brandenburgischen Sommerkonzerte begannen am Wochenende an einem ungewöhnlichen Ort – im Theater Cottbus.

Mit einer für Stammgäste überraschenden Neuerung gingen die Brandenburgischen Sommerkonzerte am Samstagabend in ihre 19. Saison. Erstmals feierten sie das Eröffnungskonzert nicht in einer Kirche, sondern im einzigen Staatstheater des Landes - in Cottbus. Der künstlerische Leiter des Festivals, Joachim Pliquett, sah in dieser Ortswahl auch Chancen, die Vernetzung in der kulturellen Szene des Landes noch weiter voranzutreiben.

Tatsächlich war die Auswahl des besonderen Ortes aber mehr den Umständen des Stadtfestes geschuldet. Ursprünglich sollte das Konzert in der Oberkirche stattfinden, aber die Schlagermusik von den Jahrmarktsständen hätte Debussys „Gespräch zwischen Wind und Wellen“ allzu empfindlich gestört.

Das Deutsche Symphonie-Orchester wirkte in dem hübschen kleinen Jugendstil-Theater mit Puppenhaus-Charme gleich doppelt klangmächtig. Sopranistin Deborah Voigt machte sich einen Augenblick lang Sorgen, dass der Raum gesprengt werden könnte, aber am Ende gab es Begeisterung, auch wenn in Eichendorffs Lied „Im Abendrot“ ausgerechnet bei der Frage „Ist dies etwa der Tod?“ ein Handy plötzlich Schlagermusik machte.

Der Vorstandsvorsitzende der Konzerte, Thomas Schmidt-Ott, versprach für die kommenden Wochen „ein Wonnebad im Osten und eine Hochzeit für die Sinne“. Wer Entschleunigung suche, sei in den malerischen Dorfkirchen richtig. Gekommen war auch der Gründer der Sommerkonzerte, Werner Martin, der im ersten Sommer nach der Wende mit seinem Freundeskreis erstmals in brandenburgischen Kirchen Konzerte mit Kaffeetafeln organisierte und so gleich ein ganzes Festival aus der Taufe hob.

Dessen Bedeutung unterstrich Landwirtschaftsminister Dietmar Woidke in seiner Ansprache: „Die Kultur leistet einen wichtigen wirtschaftlichen Beitrag zur Entwicklung des ländlichen Raumes.“ Am kommenden Wochenende treffen sich die „Klassiker auf Landpartie“ wieder – diesmal in Putlitz und Chorin.

Infotelefon: 01805-805720, Details: www.brandenburgische-sommerkonzerte.de

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