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Brandenburg: "Netzwerke der Macht": Brandenburg will mehr Frauen in Spitzenpositionen

Mit einem ungewöhnlichen Projekt will Brandenburgs Sozialminister Alwin Ziel (SPD) jetzt Frauen fit für Führungspositionen in Regierungsapparat und Kommunen machen: "Mentoren", die aus den Chefetagen der Landesregierung gewonnen werden, sollen in ihrer Freizeit engagierte, talentierte Frauen in Karrierestrategien beraten, trainieren und in die "Netzwerke der Macht" einführen, erläuterte Arbeitsstaatssekretärin und Landesgleichstellungsbeauftragte Magret Schlüter am Mittwoch vor Journalisten. Für den ehrenamtlichen Frauenförder-Nebenjob haben sich neben Ziel selbst bereits CDU-Innenminister Jörg Schönbohm, Bildungsminister Steffen Reiche sowie "alle" Staatssekretäre der Landesregierung bereit erklärt.

Mit einem ungewöhnlichen Projekt will Brandenburgs Sozialminister Alwin Ziel (SPD) jetzt Frauen fit für Führungspositionen in Regierungsapparat und Kommunen machen: "Mentoren", die aus den Chefetagen der Landesregierung gewonnen werden, sollen in ihrer Freizeit engagierte, talentierte Frauen in Karrierestrategien beraten, trainieren und in die "Netzwerke der Macht" einführen, erläuterte Arbeitsstaatssekretärin und Landesgleichstellungsbeauftragte Magret Schlüter am Mittwoch vor Journalisten. Für den ehrenamtlichen Frauenförder-Nebenjob haben sich neben Ziel selbst bereits CDU-Innenminister Jörg Schönbohm, Bildungsminister Steffen Reiche sowie "alle" Staatssekretäre der Landesregierung bereit erklärt. Über einen öffentlichen Aufruf sollen jetzt Mentoren, vor allem aber auch interessierte, motivierte Frauen aus Ministerien und Kommunen gewonnen werden. Es sei ein Problem, dass es oft an Bewerberinnen mangele, erläuterte CDU-Innenstaatssekretär Eike Lancelle.

Zwar hatte sich auch Ziels Vorgängerin Regine Hildebrandt engagiert der Frauenförderung verschrieben, was bis zur von der Wirtschaft heftig kritisierten Bevorzugung von Unternehmen mit einem hohen Frauenanteil bei der Vergabe öffentlicher Aufträge reichte. Doch die Ergebnisse der Frauenförderung in der Landesregierung sind bislang noch mager, wie auch Schlüter einräumte: So seien Frauen, die 80 Prozent der Beschäftigten der Landesverwaltung ausmachten, in höheren Positionen kaum vertreten. Der Frauenanteil auf der Leitungsebene liege insgesamt bei 15 Prozent (Bundesdurchschnitt elf Prozent, USA 45 Prozent), wobei die Praxis zeigt: Je höher die Hierarchie, desto weniger Frauen auf Führungsposten. Von 50 Abteilungen des Ministerialapparates würden lediglich vier von Frauen geführt, sagte Schlüter, die auch auf den geringen Frauenanteil in Kabinett verwies. Die frühere Finanzministerin Wilma Simon, damals die einzige Frau in der SPD-CDU-Regierung, hatte sogar von "Steinzeit-Verhältnissen" gesprochen, als ob es die Frauenbewegung nicht gegeben habe. Schlüter war bislang einzige Staatssekrärin der Regierung. Durch die Nominierung der SPD-Politikern Angelika Thiel-Vigh zur zweiten Staatssekretärin im Ziel-Ministerium erhält sie nun "Verstärkung".

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