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Neuauschreibung: Bahn warnt: Sitze in Regionalzügen könnten in Zukunft kleiner werden

Fahrgäste in Regionalzügen in Berlin und Brandenburg werden künftig weniger Platz haben. Verantwortlich für diese Verschlechterung ist nach Angaben der Deutschen Bahn die Neuausschreibung von 16 Linien durch den Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB), darunter sind viele stark frequentierte RE-Linien.

Bislang fahren Privatunternehmen beim VBB nur auf Nebenstrecken. Am Dienstag stellte die DB in einem Waggon eine Sitzecke mit den künftigen Mindestmaßen vor – zur Abschreckung. Angesichts der um vier Zentimeter verringerten Sitztiefe hängt der Oberschenkel in der Luft, in der Breite gehen drei Zentimeter verloren. Bequem sitzen nur noch Kinder.

Vertreter der Fahrgastverbände Pro Bahn und IGEB kritisierten dieses Mindestmaß – eine Vorgabe des VBB – als kundenfeindlich. Ulrich Homburg, der Vorstandsvorsitzende von DB Regio, nannte es zudem einen volkswirtschaftlichen Fehler, dass die Bahn jetzt mehrere hundert Doppelstockwagen für viel Geld entkernen müsse, um sie den VBB-Vorgaben anzupassen. Die Wagen sind 1997 bis 2003 mit Förderung der Länder Berlin und Brandenburg gekauft worden.

Die Ausschreibung hat ein Volumen von 1,3 Milliarden Euro und ist umkämpft. Vor allem ärgert sich die Bahn über die Vorgabe des VBB, dass ein Bewerber nicht die beiden wichtigsten zugleich gewinnen könne. Nach Bahnangaben sind 2000 Arbeitsplätze bedroht, wenn die Bahn gar keinen Zuschlag bekommt. Homburg kritisierte erneut, dass die Konkurrenz bis zu 40 Prozent weniger Lohn zahle und deshalb im Vorteil sei. Der Bahn-Betriebsrat der Region hat deshalb einen Brief an Ministerpräsident Matthias Platzeck geschrieben und um eine Änderung der Ausschreibung gebeten. Der VBB versicherte gestern, dass der „Komfort nicht schlechter“ werde. Ha

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