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Brandenburg: Noch müssen die Waisen im SOS-Kinderdorf auf gereinigtes Wasser verzichten

Aber auch Medikamente und Spielgeräte werden im afrikanischen Windhuk benötigt

Es sind Bilder, die man nicht vergisst. Die Körperhaltung, der Blick – so wissend. Und das, obwohl die Kinder noch klein sind. Sie wachsen ohne Eltern auf, haben oftmals auch alle Verwandten an das Aids-Virus verloren. Einige der Kleinen haben Glück im Unglück, sie sind nicht selbst infiziert. Und manche können sogar das Lachen wieder lernen. Wir wollen ihnen dabei helfen, den Aids-Waisen im SOS-Kinderdorf in Windhuk, Namibia – das Auslandsprojekt unserer Weihnachtsspendenaktion „Menschen helfen!“.

Mit den Kindern hofft jetzt auch Klaus von Klitzing auf die Hilfsbereitschaft der Tagesspiegel-Leser. Denn der Kulturreferent der Deutschen Botschaft in Windhuk kennt das SOS-Kinderdorf aus eigener Anschauung. „Wenn Sie das gesehen haben, wissen Sie überhaupt nicht mehr, wie das alles weitergehen soll“, sagt von Klitzing. Er ist seit 1962 Mitglied beim SOS-Kinderdorf e.V.. „Wir freuen uns, dass das SOS-Kinderdorf bei der Spendenaktion dabei ist. Das Leid können sich viele Berliner wohl kaum vorstellen.“

Das Kinderdorf in der offiziellen Partnerstadt der deutschen Hauptstadt ist eines der ältesten Dörfer im südlichen Afrika, sagt Karin Böttger, „Vice-Chairwoman SOS-Namibia“. Mit den Spendengeldern könnte man den Kindern das Leben erleichtern. So gibt es im Moment keine Freizeitanlage im Dorf, keine Spielgeräte, keine Kletterstangen. Auch die hygienischen Bedingungen müssten dringend verbessert werden. Ein städtischer Anschluss an zumindest teilgereinigtes Wasser ist im Moment nicht vorhanden, sagt Frau Böttger. Die geplanten Investitionen – dazu gehört auch eine „Kleinsttribüne mit Schattendach“ – belaufen sich auf knapp 20 000 Euro. Die Hälfte der Summe fehlt den Kinderdorfbetreibern noch.

Außerdem werden für Mütter dringend Medikamente benötigt, sagt Klaus von Klitzing. Die Präparate sollen die Übertragung des HIV-Virus verhindern, „aber nur die wenigsten Mütter können sich so etwas leisten“. Wenn die Medikamente überhaupt einmal als günstigere Generika-Präparate in Afrika hergestellt werden, bedarf es großen Geschicks, an sie heranzukommen. Vielleicht gelingt es den SOS-Mitarbeitern mithilfe neuer Behandlungsmethoden auch noch besser, Einfluss auf die Menschen zu nehmen. „Viele Männer in Namibia sind dem Aberglauben erlegen, dass sie nicht an Aids erkranken können, wenn sie einmal mit einer Jungfrau geschlafen haben“, sagt Klaus von Klitzing. Was auch die hohe Zahl von Vergewaltigungen erklären könnte: Ein Drittel aller Straftaten in Namibia sind Vergewaltigungen von Kindern, sagt von Klitzing. Die Mädchen und Jungen im SOS-Kinderdorf haben Unvorstellbares durchgemacht. Sie brauchen Hilfe. Wir wollen helfen.

Spenden an: Spendenverein Der Tagesspiegel e.V., Verwendungszweck: „Menschen helfen!“, Konto-Nr. 250030942, Berliner Sparkasse, Blz. 100 500 00. Bitte geben Sie Namen und Anschrift komplett an, damit wir Ihnen den Spendenbeleg zuschicken können. Auch Online-Banking ist möglich. Wenn Sie Ihren Namen nicht in der Zeitung lesen wollen, vermerken Sie das bitte auf dem Beleg.

Annette Kögel

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