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Brandenburg: "Oder-Valley": Über 1500 Bewerber für Jobs in der Frankfurter Chipfabrik

Die Landesregierung geht nach wie vor davon aus, dass der Grundstein für die Chipfabrik in Frankfurt (Oder) wie geplant im April gelegt wird. "Von den Investoren gibt es keine anderen Signale", hieß es im Wirtschaftsministerium.

Die Landesregierung geht nach wie vor davon aus, dass der Grundstein für die Chipfabrik in Frankfurt (Oder) wie geplant im April gelegt wird. "Von den Investoren gibt es keine anderen Signale", hieß es im Wirtschaftsministerium. Die Sprecherin des Frankfurter Instituts für Halbleiterphysik (IHP), Heidrun Förster, bestätigte, dass die jüngst gegründete Communicant AG - ihr gehören neben dem IHP als Lizenzgeber das Emirat Dubai und der IntelKonzern als Kapitalgeber an - den Termin halten wolle. "Die Abstimmungen mit der Stadt Frankfurt laufen auf vollen Touren."

Förster sagte weiter, sie gehe davon aus, dass die Verträge mit den restlichen Investoren in Kürze unterschrieben werden könnten. "Es wird intensiv verhandelt." Dem Vernehmen nach wollen das Emirat Dubai, der Chipkonzern Intel und das IHP von den Investitionskosten in Höhe von 3,15 Milliarden Mark zusammen rund 1,16 Milliarden Mark aufbringen: Weitere vier Gesellschafter mit einer Einlage von 215 Millionen Mark sollten noch gewonnen werden. Die restlichen rund 1,7 Milliarden Mark sollten durch Darlehen und Fördermittel aufgebracht werden. Zu den Risiken für das Land soll Wirtschaftsminister Wolfgang Fürniß am Donnerstag vom Haushaltsausschuß des Landtages befragt werden.

Der Büroleiter von Fürniß, Dirk Obermann, bestätigte am Montag, dass mit etwa einem Dutzend Investoren und Banken verhandelt werde. Man könne damit rechnen, dass die Verträge vor der Grundsteinlegung unter Dach und Fach gebracht würden. "Das noch benötigte Fremdkapital ist kein Problem", sagte Obermann. Zu Berichten, denen zufolge sich die Dortmunder Elmos AG an der Chipfabrik beteiligen wird, sagte Obermann, seines Wissens gebe es bisher keine endgültige Entscheidung.

Befürchtungen, wonach die Chipfabrik mit der neuen IHP-Technologie möglicherweise zu spät kommen und die Konkurrenz bis 2003 die Nase vorn haben werde, wies Obermann zurück. Mit dem 15- beziehungsweise 13-Mikrometer-Chip werde die Communicant auch 2003 vorn liegen. Doch müsse schnell gehandelt werden, um den Vorsprung halten zu können. Zumindest an potentiellen Arbeitskräften besteht kein Mangel: Beim Frankfurter Technologiezentrum liegen bereits über 1500 Bewerbungen vor, darunter auch viele aus Berlin. Obermann wies darauf hin, dass es auch Anfragen von Firmen gebe, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Chipfabrik ansiedeln wollten.

Michael Mara

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