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Oderbruch: Dorf ehrt Wilhelm Pieck

Der Beschluss in der Gemeindeversammlung war einstimmig – und verursacht nun einige Aufregung. Im märkisch-oderländischen Dorf Zechin wird eine kleine Straße nach früherem DDR-Präsidenten benannt.

„Wir haben uns keine tiefgründigen politischen Gedanken gemacht“, sagt der parteilose Bürgermeister Roberto Thiele: Dennoch verursacht die Namensvergabe an eine winzige Straße mit zwei bis drei Wohnhäusern im Dorf Zechin im Oderbruch nun einige Aufregung. Denn die Straße wurde nach dem ersten und einzigen Präsidenten der DDR, Wilhelm Pieck, benannt.

Etliche Orte des einstigen DDR-Gebietes haben nach der Wende hingegen den Namen Wilhelm Pieck von ihren Straßenschildern entfernt, weil dieser maßgeblich am Aufbau der Einparteiendiktatur beteiligt war. In Berlin hieß die heutige Torstraße bis 1994 nach Pieck. In Quedlinburg oder Eisenach gibt es allerdings weiterhin Wilhelm Pieck-Straßen.

Die Zechiner wollen mit der Straßenbenennung die Verbundheit ihres Ortes mit dem einstigen DDR-Staatsoberhaupt ausdrücken. Dort absolvierte Pieck eine Tischlerlehre, im Nachbarort lebten seine Großeltern. Immerhin, meint der Bürgermeister, habe Pieck ja versucht, „etwas zu machen, was die Menschen weiterbringt.“ cs

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