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Brandenburg: „Opferperspektive“ erhält Toleranz-Preis Platzeck: Kampf gegen Rechts bisher noch nicht erfolgreich

Der Potsdamer Verein „Opferperspektive“ und drei weitere brandenburgische Projekte sind mit dem Bundespreis „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ ausgezeichnet worden. Bei der Verleihung in Potsdam räumte Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) ein, dass die „bisherigen Anstrengungen im Kampf gegen den Rechtsextremismus noch nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben“.

Der Potsdamer Verein „Opferperspektive“ und drei weitere brandenburgische Projekte sind mit dem Bundespreis „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ ausgezeichnet worden. Bei der Verleihung in Potsdam räumte Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) ein, dass die „bisherigen Anstrengungen im Kampf gegen den Rechtsextremismus noch nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben“. Wer sich, wie die ausgezeichneten Initiativen, gegen Rechtsextremismus engagiere, werde „nicht selten mit Anfeindungen und Drohungen aus der Szene konfrontiert“, sagte Platzeck. Um so höher sei ziviles Engagement wie etwa des Vereins „Opferperspektive“ zu bewerten, der landesweit rund 200 Opfer rechtsextremistischer Gewaltstraftaten betreut. Er war 1998 gegründet worden, als Brandenburg von einer Welle rechtsextremistischer Gewaltexzesse erschüttert wurde. Wiederholt hatte der Verein auch die rigide Abschiebepraxis von Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) kritisiert. Dominique John von der „Opferperspektive“ verwies darauf, dass die Zahl rechtsextremistischen Gewalttaten „auf hohem Niveau“ konstant geblieben sei: 116 waren es nach Angaben der Opferperspektive 2003. Damit nahm das Land nach Sachsen den Spitzenplatz in Ostdeutschland ein. Das von der Bundesregierung gegründete „Bündnis für Demokratie und Toleranz“ vergab die mit bis zu 5000 Euro dotierten Preise an bundesweit 85 Projekte. thm

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