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Oranienburg: Landschaftsträume in Grün und Weiß

100.000 Besucher kamen bereits zur Landesgartenschau Oranienburg. Die meisten sind jenseits der 50.

Oranienburg – Die Ende April eröffnete Landesgartenschau in Oranienburg hat beim Publikum die erwartet hohe Resonanz ausgelöst. In den ersten vier Wochen passierten 100 000 Menschen die Eingangskreuze neben dem Schloss auf das 30 Hektar große Gelände.

„Das ist eine schöne Zahl, auf die wir alle sehr stolz sind“, sagte Geschäftsführer Frank Oltersdorf. „Wir liegen voll im Plan.“ Tatsächlich könnte es bis zum letzten Tag am 18. Oktober mit der angepeilten Gesamtzahl von 600 000 Besuchern klappen. Erfahrungsgemäß zieht es im August und September die meisten Gäste zu den Blumenschauen. Das war auch bei der letzten Landesgartenschau 2006 in Rathenow der Fall, bei der 480 000 Tickets verkauft wurden.

Die Oranienburger Jubiläumsbesucherin, die durch den automatischen Zähler am Eingang ermittelt wurde, fiel allerdings etwas aus dem Rahmen. Denn mit ihren 30 Jahren drückte Ellen Lieth aus Berlin, die mit ihrem 14 Monate alten Sohn und ihren Großeltern aus Frankfurt am Main über das Gelände spazierte, den Altersdurchschnitt erheblich. Die meisten Gäste sind nämlich jenseits der 50.

Für jüngere Leute gibt es auch wenige spezielle Angebote, zumal die mit Blumen und Rabatten ins Bild gesetzten „Traumlandschaften einer Kurfürstin“ doch viel Fantasie erfordern. Selbst Kleinkinder, die sich in einem großen Spielhaus austoben können, sieht man meistens unterwegs an der Hand von Oma oder Opa. Die Eltern halten sich fern und werden wohl erst mit den eigenen Enkeln einen Besuch auf einer Gartenschau einplanen. Das Phänomen ist typisch für Veranstaltungen dieser Art. Auch auf der Bundesgartenschau in Schwerin, die am Freitag den 250 000. Besucher meldete, dominiert das etwas reifere Publikum. Das Thema der dritten Schau in der Blumenhalle spricht bis 4. Juni wohl ebenfalls eher die älteren Gäste an. „Die Gestalterin Martina Tschauder nimmt hier Bezug auf die Gartenzimmer ,Einsamkeit‘ und ‚Glaube‘ auf dem Gartenschaugelände“, teilte Pressesprecher Frank Wendler mit. „Die Farbe Blau als Symbolfarbe für Glaube und Weiß als Symbol der Reinheit spielen hier eine große Rolle.“ In Blau blühen unter anderem die Fächerblumen, Verbenen, Vanilleblumen und Lavendel.

Zu den weiß blühenden Pflanzen zählen Myrthe und Solanum. Um einen Marmorbrunnen werden Symbolpflanzen gezeigt und erläutert. Lavendel steht für Reinheit und Abwehr des Teufels, die Feige für Lebensfreude und Fruchtbarkeit. Efeu, bei der Grabbepflanzung gern als Bodendecker verwendet, wird als Zeichen für Unsterblichkeit eingesetzt.

Am heutigen Sonntag stehen zusätzlich die Imker im Mittelpunkt der Landesgartenschau. Es gibt viele Informationen über das Leben der Bienen und über die Arbeit des Imkers als Hobby und Beruf.

Die Geschäftsführung hat rasch auf Besucherwünsche reagiert. Zwar enden die Kassenzeiten täglich um 18 Uhr. Gäste können aber noch bis 19 Uhr den Eingang benutzen. Erst bei Einbruch der Dunkelheit schließt das Gelände. Hunde und Fahrräder dürfen nicht mitgenommen werden. Eine Einzelkarte kostet für Erwachsene 12 Euro, Begünstigte zahlen 9,50 Euro. Kinder bis zum vollendeten sechsten Lebensjahr sind frei, danach zahlen sie bis zum 17. Lebensjahr zwei Euro.

Die Gartenschau öffnet täglich um 9 Uhr. Am Besucherzentrum stehen Rollstühle und Bollerwagen zur Verfügung.

Informationen unter Telefon (033 01) 600 85 20 oder im Internet unter www.laga-oranienburg2009.de

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