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Brandenburg: PDS-Parteivorsitz: Kopf-an-Kopf-Rennen geht weiter

Der Machtkampf in der märkischen PDS erfüllt offenbar weite Teile der Partei mit Unbehagen. Es gebe inzwischen Stimmen, die sich einen dritten Kandidaten wünschten, sagte Fraktionschef Lothar Bisky gegenüber dem Tagesspiegel.

Der Machtkampf in der märkischen PDS erfüllt offenbar weite Teile der Partei mit Unbehagen. Es gebe inzwischen Stimmen, die sich einen dritten Kandidaten wünschten, sagte Fraktionschef Lothar Bisky gegenüber dem Tagesspiegel. Auch er selbst sei gebeten worden, zu kandidieren. Er habe dies aber abgelehnt. Wie berichtet, kämpfen die bisherige Landeschefin Anita Tack und der Landtagsabgeordnete Ralf Christoffers um die Führung der Partei. Beide wollen die PDS bei der nächsten Landtagswahl in eine Koalition mit der SPD führen, wobei Christoffers die größere Nähe zur Sozialdemokratie nachgesagt wird. Auch in der SPD selbst ist Christoffers der angesehenere Partner.

Intern kämpfen beide dem Vernehmen nach mit zunehmend härteren Bandagen, vor allem Tack schone Christoffers nicht, ist aus Kreisverbänden zu hören. So stellte sie ihn gestern als "Abweichler" heraus: Seine grundsätzliche Zustimmung zum Bau des Großflughafens und zur Fusion mit Berlin sei in der PDS nicht mehrheitsfähig. Tack lehnt den Großflughafen ab und steht auch einer Fusion mit Berlin skeptisch gegenüber.

Auffallend ist, dass in der PDS kein führender Funktionär bereit ist, im Kampf von Tack und Christoffers um die Macht Farbe zu bekennen. Die Frage, wer der Bessere sei, um die Partei in die Zukunft zu führen, wird nicht gestellt, geschweige beantwortet. Sowohl Landtagsfraktion wie Kreischefs verschanzen sich hinter dem Argument, sie hätten strikte Neutralität vereinbart. Fraktionschef Lothar Bisky, der als Fan von Ralf Christoffers gilt, macht da keine Ausnahme. Seine Begründung: Er müsse sich an Fraktionsbeschlüsse halten und für ein Klima sorgen, das es ihm und der Fraktion erlaube, künftig mit beiden zusammenzuarbeiten.

Bisky verweist darauf, "dass die Partei, wenn es um Wahlen und Kampfkandidaturen" gehe, "wie eine Jungfrau" sei: Sie leide darunter, jemandem weh tun zu müssen. Deshalb würden es viele vorziehen, wenn ein überzeugender Dritter daher käme.

Michael Mara

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