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Brandenburg: Platzeck hält an Theaterneubau fest

Trotz akuter Finanznot wird die Stadt Potsdam bis 2004/2005 das vieldiskutierte neue Theater in der Schiffbauergasse nahe der Glienicker Brücke bauen. Zugleich bestätigte Oberbürgermeister Matthias Platzeck (SPD) am Freitag dem Tagesspiegel, dass die Stadt das 51-Millionen-Projekt jetzt notgedrungen in Eigenregie umsetzen wird, nachdem die Landesentwicklungsgesellschaft durch ihre Millionenpleite als Bauherr ausfiel.

Trotz akuter Finanznot wird die Stadt Potsdam bis 2004/2005 das vieldiskutierte neue Theater in der Schiffbauergasse nahe der Glienicker Brücke bauen. Zugleich bestätigte Oberbürgermeister Matthias Platzeck (SPD) am Freitag dem Tagesspiegel, dass die Stadt das 51-Millionen-Projekt jetzt notgedrungen in Eigenregie umsetzen wird, nachdem die Landesentwicklungsgesellschaft durch ihre Millionenpleite als Bauherr ausfiel. "Die Grundsatzentscheidung ist gefallen", sagte Platzeck.

Allerdings droht dem Stadtoberhaupt noch Ärger - ausgerechnet aus der eigenen SPD-Rathausfraktion. Nicht nur, dass Fraktionschef Andreas Mühlberg Bedenken anmeldet, dass bei Regie des städtischen Hochbauamtes die Baukosten explodieren könnten. Auf ihrer heutigen Haushaltsklausur beraten die Genossen auch über einen Vorstoß aus den eigenen Reihen, das Prestigevorhaben angesichts des Haushaltsdefizits der Landeshauptstadt auf unbestimmte Zeit zu vertagen. "Der Ausgang der Debatte ist offen", sagte Mühlberg gestern. Vorige Woche hatte Vizefraktionschef und Finanzausschussvorsitzender Mike Schubert bereits öffentlich gefragt, ob sich Potsdam ein solches Prestigeprojekt noch leisten könne. Dagegen warnte SPD-Unterbezirkschef Rainer Speer die Genossen vor einer Kurzschlussreaktion: Er erinnerte daran, dass die SPD sich klar zum Theater bekannt habe, als vor einigen Jahren die Abwicklung der Brandenburgischen Philharmonie beschlossen werden musste. "Die SPD wäre unglaubwürdig, wenn sie jetzt Hand ans Theater legt", sagte Speer. "Das ist mit mir nicht zu machen." Auch Platzeck mahnte: So eine günstige Gelegenheit, ein neues Theater - zu 54 Prozent vom Land gefördert - zu bauen, bekomme Potsdam nicht wieder.

thm

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