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Brandenburg: Platzecks Personal umstritten

SPD-Landeschef wird von Genossen kritisiert

Potsdam - SPD-Landeschef Matthias Platzeck ist unter seinen Genossen wegen seines Personaltableaus für die künftige märkische Parteispitze in die Kritik geraten. Wie berichtet, soll der Landrat von Teltow-Fläming, Peer Giesecke, seinen Platz als Vize-Parteivorsitzender für den Fraktionsvorsitzenden der SPD im Landtag, Günter Baaske, frei machen. Dagegen wenden sich vor allem Kommunalpolitiker. So warf der Landrat von Märkisch Oderland, Gernot Schmidt, Platzeck vor, dass der Umgang mit Giesecke „nicht ehrenhaft“ sei. Giesecke wie auch die anderen Stellvertreter hätten sich auch aus Rücksicht auf Platzeck öffentlich zurückgehalten, als dieser SPD-Bundeschef war. „Ruhe befehlen und dann Zurückhaltung kritisieren ist unseriös“, sagte Schmidt.

Giesecke räumte inzwischen ein, dass ihn die Art und Weise des Vorgehens Platzecks getroffen habe. Er wisse bis heute nicht genau, warum er gehen solle, und fürchte, in der Öffentlichkeit beschädigt zu werden. Davor warnte auch der Bundestagsabgeordnete und Kreischef von Teltow-Fläming, Peter Danckert. Giesecke sei einer der erfolgreichsten Landräte Brandenburgs und ein „Hoffnungsträger der kommunalen Ebene“ der SPD. „Man sollte solche Personalentscheidungen länger vorbereiten.“

Auch Juso-Chef Tobias Möricke zeigte wenig Verständnis dafür, dass kein Kommunalpolitiker mehr im neuen geschäftsführenden Vorstand vertreten sein soll. Die SPD müsse, wenn sie nach dem Beispiel von Kurt Beck in Rheinland-Pfalz die absolute Mehrheit bei der nächsten Landtagswahl anpeile, stärker in die Fläche gehen. Deshalb wäre ein geschäftsführender Vorstand, der sich nur aus dem „Potsdamer Zirkel“ rekrutiere, ein „falsches Signal“, so Juso-Chef Möricke. Es sei nicht wünschenswert, dass die Probleme im Land nur aus Potsdamer Sicht wahrgenommen würden. Möricke kritisierte, dass Sozialministerin Dagmar Ziegler nach Platzecks Tableau Vize-Parteichefin bleiben solle. Ziegler habe versagt, die SPD mache im Land keine Familienpolitik mehr.

Michael Mara

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