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Polen: Grenzschutz warnt vor illegaler Einwanderung

Nach Polens Beitritt zum Schengen-Abkommen werden die Grenzkontrollen eingestellt - eigentlich sollte damit gewartet werden, bis das Land an das Schengener Infromationssystem angeschlossen ist. Nun warnt der polnische Grenzschutz vor verstärkter illegaler Einwanderung an Deutschen Grenzen.

Der Wegfall der Grenzkontrollen nach dem Beitritt Polens zum Schengen-Abkommen könnte nach Ansicht des polnischen Grenzschutzes zu einer verstärkten illegalen Einwanderung nach Deutschland führen. "Es ist damit zu rechnen, dass sich in Polen illegal lebende Personen, aber auch anerkannte Flüchtlinge nach dem Wegfall der Kontrollen Richtung Deutschland aufmachen", sagte der Sprecher der Grenzschutzabteilung Lebuser Land in Krosno Odrzanskie, Andrzej Kaminski, der "Märkischen Oderzeitung"

Seine Behörde versuche, sich durch verstärkte Kontrollen im Inland darauf einzustellen. Im Unterschied zur Bundespolizei werde es auf polnischer Seite keine Stellenkürzungen geben, sagte Kaminski weiter. Zwar werde teilweise Personal von den Grenzübergängen abgezogen, doch dieses werde für Inlandsstreifen eingesetzt. Der derzeitige Personalstand von 1.600 Mitarbeitern seiner Einheit bleibe erhalten.

Kaminski bestätigte auch, dass der polnische Grenzschutz bisher nicht an das Schengener Informationssystem (SIS) II angeschlossen ist. Der Wegfall der Personenkontrollen an der Grenze zu den neuen EU-Ländern sollte ursprünglich erst erfolgen, wenn diese Datenbank für die Fahndung in allen neuen EU-Beitrittsländern funktionsfähig ist. Der Plan wurde nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei nicht umgesetzt. Erst im Dezember 2008 solle eine länderübergreifende Probephase anlaufen. Die Grenzkontrollen sollen aber voraussichtlich schon am 21. Dezember dieses Jahres wegfallen. (mit ddp)

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