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Brandenburg: Polenmarkt: Die Kunden bleiben aus

Im Fotogeschäft in der Haupteinkaufsstraße der polnischen Grenzstadt Slubice bleiben die deutschen Kunden aus: Nur noch 10 bis höchstens 20 Menschen aus dem nahen Frankfurt (Oder) verlieren sich pro Tag in dem kleinen Laden, früher waren es mindestens doppelt so viel, klagt der Inhaber. 70 Groszy koste der Foto-Abzug, das sind heute 38 Pfennige.

Im Fotogeschäft in der Haupteinkaufsstraße der polnischen Grenzstadt Slubice bleiben die deutschen Kunden aus: Nur noch 10 bis höchstens 20 Menschen aus dem nahen Frankfurt (Oder) verlieren sich pro Tag in dem kleinen Laden, früher waren es mindestens doppelt so viel, klagt der Inhaber. 70 Groszy koste der Foto-Abzug, das sind heute 38 Pfennige. Preilich könne man offenbar nicht mehr gegen die Frankfurter Läden konkurrieren. Der Ladenbesitzer hofft nur darauf, dass es nicht noch schlechter wird.

Ähnlich sieht es in vielen Geschäften der Grenzstadt aus, die Zahl der deutschen Käufer geht zurück. Den Grund für die Misere hätten sich die polnischen Händler vor Jahren nicht einmal träumen lassen: Der Zloty ist im Verhältnis zur D-Mark zu stark geworden. Der Wechselkurs, der vor einem halben Jahr noch bei deutlich über zwei Zloty für eine Mark lag, sank zwischenzeitlich auf 1,73 Zloty ab und hat sich vor Wochenfrist nur auf ganze 1,82 Zloty erholt. Die polnische Währung hängt eng am Dollar, und der ist gegenüber der Euro-gekoppelten Mark seit langem überbewertet.

Besonders zu spüren bekommen das die Tankstellen entlang der Grenze: Seit dem Frühjahr habe er fast ein Viertel seiner deutschen Kunden verloren, klagt der Chef der Benzinstation "Anka" am Ortsrand von Slubice. Der Liter Super kostet bei ihm 3,10 Zloty. Das seien rund 1,71 Mark. Die Differenz zu den Tankstellen jenseits der Oder werde immer kleiner. Früher war Kraftstoff in Polen für den halben deutschen Preis zu haben.

Auch die Markentankstelle "Aral" unweit der Grenzbrücke meldet 30 Prozent weniger Kunden. Für Kraftfahrer aus Frankfurt möge sich die Anreise noch lohnen. Aber für Berliner falle die Ersparnis von zehn oder zwölf Mark pro Tankfüllung kaum mehr ins Gewicht, sagt der Pächter. Auf dem größten Basar der Grenzstadt hat sich der starke Zloty weniger negativ auf die Umsätze ausgewirkt. Denn hier wird seit jeher in D-Mark gehandelt, da merken die Einkaufstouristen wenig vom schlechteren Wechselkurs.

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