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Politik: ... das Bier uns wärmt

Der gesundheitliche Wert des Alkohols wurde an dieser Stelle schon einmal erörtert. Alkohol ist viel besser als Pillen.

Der gesundheitliche Wert des Alkohols wurde an dieser Stelle schon einmal erörtert. Alkohol ist viel besser als Pillen. Statt Pillen im Arzneimittelschrank zu horten, sollte man besser Bierkästen auf dem Balkon stapeln, wurde seinerzeit mit großem Recht gefordert. Alkohol hilft gegen die Winterdepression. Und gegen die Kälte. Daran hat auch der Umstand nichts geändert, dass wir unsere Höhlen und Hütten inzwischen beleuchten und beheizen können. Es wird weiterhin nirgendwo so viel gebechert wie überall. Aber muss es denn wirklich Glühwein sein?

Um sich gegen die winterliche Dunkelheit ordentlich einen zu ballern, ist Glühwein unbrauchbar. Zu viele Nebenwirkungen. Glühwein wird im Freien getrunken. Wenn wir mit klammen Händen die viel zu heiße Tasse empfangen, erschrecken wir über die Hitze. Und die Hälfte des Glühweins schlabbert über die Hände und versaut den Wintermantel. Auch schmecken 90 Prozent der gängigen deutschen WeihnachtsmarktGlühweine, als ob sie mit Amselfelder gebraut worden wären. Man kriegt dann Kopfschmerzen, gegen die die Hälfte des Wintervorrats an Bierkästen auf dem Balkon eingesetzt werden muss. Glühwein geht gehörig ins Geld. Auch verdampft beim Erhitzen des Weines kostbarer Alkohol. Statt ursprünglich 12 Prozent bringt der Glühwein nur noch 11 oder 11,5 Prozent ins Blut. Die spürt man praktisch gar nicht mehr. Trotzdem trinken die Leute Glühwein wie blöd.

Traditionell geht in den Wintermonaten der Absatz an Bier zurück. Das muss nicht sein. Das muss sich ändern. Etliche Bierbrauereien bringen neuerdings zur Adventszeit „Winterbier“ auf den Markt. Man könnte annehmen, dass es mit Zimt gestreckt oder mit Vanillestangen versetzt wird. Das ist aber nicht der Fall. Das Spezifikum von Winterbier ist sein Alkoholgehalt. Der geht rauf auf stattliche 13 Prozent, damit ist schon eine Menge anzufangen. Winterbier stellt eine sehr ordentliche Dröhnung dar, da kommt kein Glühwein mehr mit.

Mit Winterbier ist das Fest gleich ganz anders zu gestalten. Der Vater, der sonst immer dem Kind die gerade geschenkten Computerspiele weggespielt hat, muss nach ein paar Winterbierchen viel öfter zur Toilette. Es gibt keinen Streit mehr. Auch singen sich die Weihnachtslieder viel klarer und lauter. Schon vorher ist ein 24-teiliger Bierkasten denkbar, eine wunderbare Ergänzung des Adventskalenders. Gegen Glühwein ist jedes Mittel recht.

Dem Winterbier gehört die Zukunft des Advents. Prost Weihnacht!uem

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