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Politik: … der Schnee treibt

Die Menschen drehen durch. Weltweit, aus den unterschiedlichsten Gründen.

Die Menschen drehen durch. Weltweit, aus den unterschiedlichsten Gründen. Am Strand zwischen Tarakohe und Pohara wollten sie in diesen Tagen wieder nackt Fahrrad fahren. Nacktradeln machen sie in diesem Abschnitt von Neuseeland öfter, angeblich, um die Sicherheit beim Radfahren zu fördern. Die Anwohner fühlen sich aber peinlich berührt. Die Polizei hat jedoch keine Handhabe gegen das Nacktradeln. Nacktradeln ist in Neuseeland kein Vergehen. Wenigstens hat John Hurley, der Bürgermeister des Ortes, durchgesetzt, dass die Radler bei ihrer Tour am Strand Helm tragen müssen. Nackt mit Helm sieht irgendwie nicht gut aus. Die Menschen drehen durch.

Strand, Nacktheit im Freien, das sind Dinge und Worte, die hier zu Lande nur noch sehr alte Menschen kennen. Die anderen kennen das Wort Schnee, wir werden bald ebenso viele Worte für Schnee haben wie die Inuits. In Steinach in Thüringen liegt der Schnee derzeit 1,50 Meter hoch. Das ist zu viel für Steinach. Man kann diesen Schnee jetzt bei Ebay ersteigern: „Blütenweiß, locker, ohne jegliche Gebrauchsspuren, frisch von oben – und das ohne Ende“, lautet die Artikelbeschreibung. Aber wer will noch Schnee haben?

Vielleicht die Neuseeländer. Schön ist, dass der Ertrag der Kinderkrebshilfe zukommen soll. Weniger schön ist, dass man sich den Schnee in Thüringen selber abholen muss. Wenn die Neuseeländer nun kommen, Schnee abholen, um am Strand zwischen Tarakohe und Pohara nackt eine Schneeballschlacht machen zu können, hält der Schnee doch nie und nimmer, bis sie wieder daheim sind. Aber das ist deren Problem, damit sollen die fertig werden. In Deutschland haben die Menschen schon genug Probleme.

Eben dieser Schneeabtransport ist das größte. In Hof in Bayern haben zwei Nachbarn Schnee geschippt. Der eine schippte seinen Schnee dem Nachbarn vors Haus. Der schippte den Schnee zurück. Darüber kam es zum Streit. Erst nur verbal. Dann lieferten sich die beiden einen Schneeschaufel-Fechtkampf. Am Ende der Mensur trug einer der Kontrahenten einen Schmiss davon. Nur einen kleinen, nicht so groß, dass er ihn gehindert hätte, der Gattin seines Gegenübers ein paar Ohrfeigen zu verpassen. Beide, der Schneeschaufel-Burschenschaftler und die Frau, mussten ärztlich behandelt werden. Nackte Gewalt – wir fordern das sofortige Ende des Schneefalls. Sonst drehen wir alle durch.uem

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