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Politik: … die Luft rein ist

Für die Statistiker unter uns: Nun sind es noch exakt 34 Tage, dann wird der „7. Fortschrittsbericht zur WM“ veröffentlicht.

Für die Statistiker unter uns: Nun sind es noch exakt 34 Tage, dann wird der „7. Fortschrittsbericht zur WM“ veröffentlicht. Hört sich spannend an, aber wahrscheinlich guckt, erstens, ohnehin wieder kein Schwein rein und stehen, zweitens, die Dinge von wahrem Interesse sowieso woanders: Hält das Knie von Nowotny? (Nee, oder? Anm. der Red.) Sind für Asamoah und Owomoyela (beide von doch eher dunklem Teint!) sämtliche „No-go-Areas“ auch deutlich genug ausgewiesen, falls die beiden an einem trainingsfreien Tag mal zu einem Kneipenbummel durch Ost-Berlin aufbrechen wollen? Hat der vierwöchige Maulkorberlass für Sepp Maier auch bei eventuellen Klagen in Karlsruhe Bestand? Solche Sachen halt.

Immerhin – die Nation hat es dem in weiterem Sinne dafür zuständigen Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee zu verdanken, dass wenigstens ein beachtliches Detail aus dem Fortschrittsbericht schon heute auf dem Markt ist: Es ist der Radius, in dem der Luftraum um die WM-Stadien gesperrt wird. Ah, der Radius! Exakt 5,4 Kilometer wird er betragen; gemessen vom Anstoßkreis, hoffentlich, andernfalls käme der Platzwahl ja eine unangemessen hohe sicherheitspolitische Bedeutung zu. Die Sperrung beginnt drei Stunden vor und endet drei Stunden nach dem Spiel, was unsereinem durchaus als vernünftiger Zeitpuffer erscheint, um nicht durch die aus purer Zeitschinderei zu erwartenden vorgetäuschten Verletzungspausen der Italiener in eine unnötige Gefährdungssituation zu geraten, etwa.

Kurz: Unter WM-Fortschrittsgesichtspunkten scheint doch an vieles gedacht worden zu sein, gerne würde man sich deshalb nun mit einem guten Buch (zum Beispiel dem 6. Fortschrittsbericht) zurücklehnen und die weitgehend sinnfreien Tage bis zum Beginn der WM verstreichen lassen, wäre da nicht diese beunruhigende Meldung aus Oslo, Norwegen.

An Oslos Flughafen haben sie nämlich den Verkauf des Damenparfüms „Flowerbomb“ untersagt – was man als Akt von besonderer sicherheitspolitischer Vernunft allein schon deshalb werten darf, weil der Flakon von „Flowerbomb“ der Form nach recht eindeutig an eine Handgranate erinnert.

Wie sieht es in deutschen Regalen aus? Man denke nur, wie leicht man unser notorisch überarbeitetes Sicherheitspersonal, sollte es denn tatsächlich eine Handgranate in unserem Handgepäck entdecken, mit dem Hinweis übertölpeln kann, es handele sich ja nur um „Flowerbomb“. Nebenbei: Hat schon jemand unter dem Sicherheitsaspekt in den Kulturbeutel von Oliver Kahn geschaut? Vbn

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