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Politik: ... die Sterne sprechen

Heute ist der Tag, an dem wir für lange, vermutlich sogar sehr lange Zeit das letzte Mal etwas von Thaksin Shinawatra hören werden, und wer angesichts dieser Nachricht sagt: „Na und, wer issn dit überhaupt, das interessiert mich ungefähr so sehr, wie wenn in Thailand ein Sack Reis umfällt“, der unterschätzt womöglich erstens die Auswirkungen der Globalisierung, zweitens aber sei ihm gesagt: Ja, Thailand ist gar nicht so falsch, Thaksin Shinawatra ist dort nämlich Ministerpräsident. In exakt dieser Eigenschaft hat der gute Mann gerade eine Erklärung herausgeben, in der er ankündigt, für lange, sehr lange Zeit schweigen zu wollen.

Heute ist der Tag, an dem wir für lange, vermutlich sogar sehr lange Zeit das letzte Mal etwas von Thaksin Shinawatra hören werden, und wer angesichts dieser Nachricht sagt: „Na und, wer issn dit überhaupt, das interessiert mich ungefähr so sehr, wie wenn in Thailand ein Sack Reis umfällt“, der unterschätzt womöglich erstens die Auswirkungen der Globalisierung, zweitens aber sei ihm gesagt: Ja, Thailand ist gar nicht so falsch, Thaksin Shinawatra ist dort nämlich Ministerpräsident.

In exakt dieser Eigenschaft hat der gute Mann gerade eine Erklärung herausgeben, in der er ankündigt, für lange, sehr lange Zeit schweigen zu wollen. Keine Pressekonferenz mehr. Keine öffentlichen Stellungnahmen. Kein Talkshowgefasel. Kein aufmunterndes „Ab dafür“ oder „Haut rein“, etwa zum Start der in diesen Gefilden sehr beliebten Drachenbootrennen oder Kickboxveranstaltungen. Nix, niente, basta. Mai phuut, wie der Thai zu sagen pflegt. Nicht mal ein zwischen zwei Fototerminen hingeworfenes, „doch, ich fühle mich gut“ wird es geben, etwa auf die in Thailand gerne gestellte Frage: Wie fühlen Sie sich denn? Stattdessen: Kein Wort mehr bis zum Beginn des nächsten Jahres. Und zwar eisern.

Ist Thaksin Shinawatra eingeschnappt? Fühlt er sich falsch verstanden, falsch wiedergegeben etwa von den vermachteten thailändischen Medienkartells, die ihm, Shinawatra, tagtäglich mit ihren eigentümlichen Schriftzeichen das Wort im Munde umdrehen? Oder findet er, dass generell zu viel Aufhebens gemacht wird um das gesprochene Wort?

Wenn denn die Dinge so einfach wären. Aber so sind sie nicht. Im Leben nicht und mit den Sternen schon gar nicht. In diesem Fall liegt’s an Merkur. Der, sagt Shinawatra, sei derzeit leider in keiner besonders guten Position. Er bewege sich sehr langsam, was wiederum Auswirkungen auf sein, Shinawatras, Wohlbefinden habe.

Nun sind die Zeiten Gott sei Dank schon ein wenig vorbei, an dem mal ein Bundespräsident das deutsche Volk zum Ruck aufforderte und anempfahl, sich dieserhalb doch bitte schön ein Beispiel an den sog. Tigerstaaten zu nehmen, wozu damals auch Thailand zählte. Und doch: Macht das Beispiel auf internationalem Parkett erst mal Schule, dann ist es schnell Essig mit kritischem oder auch nur konstruktivem Dialog, mit transatlantischen Konferenzen und EU-Ministerratssitzungen. Jede Wette: Irgendwo findet immer einer irgendeinen Stern, der ihm gerade gewaltig aufs Gemüt drückt. Falls daraus ein Trend wird, sollte Angela Merkel sich jedenfalls wappnen. Besser sie holt sich schleunigst noch einen Astrologen ins Kanzleramt. Vbn

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