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Politik: ...die Welt aus den Fugen ist

Dass die Welt verrückt geworden sein muss, wissen wir ja nun schon seit geraumer Zeit, spätestens aber seit der eleganten Beweisführung jenes unbekannten Analytikers, der festgestellt hat, dass der beste Rapper der Welt derzeit ein Weißer, der beste Golfer ein Schwarzer sei. Wer das Zitat in selbige gesetzt hat, ist auf die Schnelle nicht mehr nachzurecherchieren.

Dass die Welt verrückt geworden sein muss, wissen wir ja nun schon seit geraumer Zeit, spätestens aber seit der eleganten Beweisführung jenes unbekannten Analytikers, der festgestellt hat, dass der beste Rapper der Welt derzeit ein Weißer, der beste Golfer ein Schwarzer sei. Wer das Zitat in selbige gesetzt hat, ist auf die Schnelle nicht mehr nachzurecherchieren. Möglicherweise war es tatsächlich Martin Tesch, der, Eminem im Autoradio hörend, spontan über neue Unwuchten in den Weltläuften räsoniert hat. Tesch, ein Winzer aus Langenlonsheim; was, nebenbei bemerkt, einer der spießigsten Orte Deutschlands sein soll. Es kann sich aber auch um jenen anonymen brasilianischen Trainerfreund Ewald Lienens handeln, der dieses Urteil per E-Mail über den Teich gejagt hat, als Lienen noch Trainer von Borussia Mönchengladbach war.

Wer weiß, vielleicht hat sich Lienen gestern sogar der Mail erinnert. Denn mittlerweile ist er nicht mal mehr Trainer in Hannover. Möglicherweise aber hat er, Intellektueller der er ist, die Frage weiter gefasst, dergestalt nämlich, ob die Welt überhaupt noch im Gleichgewicht ist.

Und? Maria Bai hätte dazu viel zu sagen, was auch damit zusammenhängt, dass sie schon von Berufs wegen auf intergalaktische Zusammenhänge, nun ja, gepolt ist.Maria Bai ist aus Russland, sie ist Astrologin, und sie sagt: Nein, die Welt ist nicht mehr im Gleichgewicht, und schuld daran ist die Nasa! Frau Bai hätte die Nasa gerne gerichtlich für die aus den Fugen geratene Welt dingfest gemacht; am liebsten mittels einer Abschlagszahlung von 225 Millionen Euro in ihre Tasche, ist damit allerdings vor einem russischen Gericht gescheitert.

Das ist schade. Dass die Amis an allem schuld sein sollen, glaubt man gern, hier aber liegt der Fall noch um 370 Kilogramm eindeutiger. Am 4. Juli hat doch die Nasa einen exakt 370 Kilo schweren „Impactor“ mit 37000 km/h auf den Kometen Tempel-1 niedersausen lassen, zu Forschungszwecken, wie es heißt. Dem Kometen hat das nichts ausgemacht, sagt die Nasa – sieht man mal von einer 25 Meter tiefen und 100 Meter breiten Beule ab –, er sei nicht aus der Bahn geworfen worden. Frau Bai aber sagt: Der Kosmos ist mutwillig beschädigt worden, so etwas räche sich.

Merkel, Frankreich, Lienen, hängt womöglich alles mit allem zusammen und das Ganze wiederum von Tempel-1 ab? Für Maria Bai ist das keine Frage. Ihre Großeltern haben sich näher kennen gelernt, als der Opa der Oma Tempel-1 am Himmel zeigte. Wer weiß, was aus der Romanze geworden wäre, hätte der Komet damals schon eine Beule gehabt. Vbn

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