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Politik: … die Welt mozartig wird

Heute ist es so weit. Die seit Wochen ekstatisch gefeierten Feierlichkeiten zu Mozarts Geburtstag erreichen mit dem genauen Tag von Mozarts Geburtstag einen Höhepunkt, der schwer zu toppen sein wird.

Heute ist es so weit. Die seit Wochen ekstatisch gefeierten Feierlichkeiten zu Mozarts Geburtstag erreichen mit dem genauen Tag von Mozarts Geburtstag einen Höhepunkt, der schwer zu toppen sein wird. Der 27. Januar aber ist, erstaunlich genug, nicht nur der Tag des Geburtstags von Mozart. Er ist auch der Geburtstag anderer Musiker.

Juan Crisóstoma de Arriaga, geboren am 27. Januar 1806, wegen seiner frühen Reife und seines frühen Todes „der spanische Mozart“ genannt, starb in seinem 20. Jahr an Schwindsucht. Jerome David Kern, 27. Januar 1885, schrieb „Ole Man River (Alt-Mann-Fluss)“ und „The Way you look tonight (Wie du heute Abend wieder mal aussiehst!)“, nicht zu Unrecht gilt er als Mozart des Evergreens. Piet van Mever, Jahrgang 1899, verfasste die bis heute gültige „Anleitung für die landesweite Ausbildung der Dirigenten von Blas- und Fanfare-Orchestern“ – ein Mozart der Blasmusikdirigatur. Radamés Gnattali, 1906, begann seine Pianistenkarriere mit sechs Jahren, später wandte er sich einem Instrument zu, welches Cavaquinho heißt. Ausgerechnet Cavaquinhospieler Radamés Gnattali hat die Instrumente Saxofon und Flöte in die brasilianische Karnevalsmusik eingeführt, er gilt deswegen als einer der großen Erneuerer und Mozart des brasilianischen Karnevals. Elmore James, 1918, konnte den Blues im Falsett singen, dann aber hat er sich als Priester verkleidet und in einer Kirche die Kollekte gestohlen. Sein Hit hieß „It hurts me too (Mir selber tut’s auch weh)“, zweifellos ist er der Mozart der musikalischen Entschuldigung. David Seville, 1919, der Mozart des Tempowechsels, konnte seine Stimme in verschiedenen Geschwindigkeiten ablaufen lassen wie ein Plattenspieler. Geigenmozart Helmut Zacharias, 1920, schrieb unter anderem „Ich küsse ihre Hand, Madame“. Klaus Heuser, 1957, spielte unter dem Künstlernamen „Major“ viele Jahre bei der Kölner Kölschrockgruppe „BAP“, er ist der Mozart, der Major heißt. Kapitän William Davies Evans, der Mozart des Schachspiels auf See, 1790, Erfinder des Evansgambits im Schach und der dreifarbigen Schiffsleuchte zur Vermeidung von Schiffszusammenstößen, starb verarmt, obwohl der russische Zar, gepeinigt von panischer Angst vor Schiffszusammenstößen und Niederlagen im Schach, ihm eine goldene Uhr geschenkt hatte.

Dauerhaften Weltruhm scheinen der Name Mozart sowie das Geburtsdatum 27. Januar nur Mozart selber gebracht zu haben. Genau deswegen wird heute von allen Kandidaten gerade dieser eine als Mozart der Mozarte gefeiert. mrt

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