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Politik: … die Welt weiblich wird

Es ist aus vielerlei Gründen gut, dass George W. Bush wohl keine neue Amtszeit mehr bekommt.

Es ist aus vielerlei Gründen gut, dass George W. Bush wohl keine neue Amtszeit mehr bekommt. Bekäme er sie, bekäme er ernste Probleme mit seiner Wahrnehmung. Er nähme unsere Kanzlerin Angela Merkel nicht als Frau wahr, sagte er dieser Tage. Was nun die Angelsachsen, und im erweiterten Sinne kann man die Amerikaner ja auch als Nachfahr-Angelsachsen bezeichnen, was nun deren Einlassungen auf unsere Kanzlerin angeht, so werden sie in Kürze schon von Klinsmann und seinen Jungs die entsprechende Antwort erhalten. Straflos kann nicht durchgehen, dass die Briten die Kanzlerin in voller Pracht ablichteten. Straflos kann auch nicht durchgehen, dass der amerikanische Präsident die Kanzlerin höchst uncharmant als geschlechtslosen Hominiden bezeichnet. Auf geht’s, Jungs, jagt sie aus dem Stadion.

Ansonsten: Dass dieser Texaner eine Lame Duck ist, sieht man schon alleine daran, dass er komplett hinter der Höhe der Zeit herwatschelt. Verfasser dieser Zeilen ist ein Mann. Aber auch der kann nur schwer leugnen, dass ein alter Feministenspruch langsam wahr wird: Die Welt wird weiblich oder sie wird nicht. Unsere Kanzlerin steht nicht allein. Der Texaner bräuchte sich nur umzuschauen, wer da so auf seine Nachfolge aus ist. Condoleezza Rice, Betonfrisur hin, Betonfrisur her, ist eine Frau. Des Weiteren auch Hillary Clinton, die als Widerpart(nerin) antritt.

Und wenn der Texaner mal bitte den Blick aus dem eigenen Land richten möchte? Aus Chile winkt Michelle Bachelet herüber, die Präsidentin. Oder beim alten Kriegskameraden Tony Blair in England. Dort führt jetzt Mrs. Margaret Beckett die Foreign Affairs. Es muss in diesem Zusammenhang natürlich noch Ségolène Royal erwähnt werden, die Französin, die sich anschickt, Staatschef Jacques Chirac aufs Altenteil zu schicken. Madame Royal, dies sei noch hervorzuheben, nicht als Frau wahrzunehmen, kann wahrscheinlich nur einem Tölpel gelingen, der auch keinen Unterschied zwischen Pferd und Kuh zu erkennen vermag. Kurzum: Der Texaner dürfte also in Bälde heillos überfordert sein mit dieser Welt. Vielleicht wäre es ratsam, dass er sich in der arabischen Welt niederlässt. Dort werden Frauen auch nur bedingt als solche wahrgenommen.

Man wird sehen, ob diese feminine Bündelung auch zu einer Feminisierung der Welt führt, ob sie einem geheimen genetischen oder evolutionären Plan folgt, an dessen Ende in Texas das Matriarchat eingeführt und Bush der Unterschied klar gemacht wird. Es kann natürlich auch einfach nur Zufall sein.uem

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