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Politik: … wir schon wieder alt aussehen

Angesichts von Herrn Günther Oettingers vor dem Bezirksparteitag in Laupheim gehaltenen Rede, sei heute aufs Lügenparadoxon verwiesen. „Alle Kreter lügen“, sagt der Kreter, man weiß nicht so recht, ob man ihm glauben kann.

Angesichts von Herrn Günther Oettingers vor dem Bezirksparteitag in Laupheim gehaltenen Rede, sei heute aufs Lügenparadoxon verwiesen. „Alle Kreter lügen“, sagt der Kreter, man weiß nicht so recht, ob man ihm glauben kann.

Mit Oettinger, der Ministerpräsident Baden-Württembergs ist, verhält es sich ähnlich. Nicht, dass der christlich und demokratisch orientierte Herr lügt, i wo, das soll ihm nicht unterstellt werden. Der Mann hat gerade gesagt, dass ältere Arbeitnehmer auf Gehalt verzichten sollten, weil die Leistungsfähigkeit ab 40 Jahren abnehme. Oettinger ist 52.

Nehmen wir also zunächst an, dass Herrn Oettingers These der Wahrheit entspricht. Dafür spricht allein die These, weil Oettingers Leistungsfähigkeit nun schon seit zwölf langen Jahren rapide abnimmt und praktisch nicht mehr vorhanden ist. Man merkt das. Im Grunde genommen ist er nur noch in der Lage, auf Bezirksparteitagen in Laupheim Reden zu halten. Wo Laupheim liegt und wie er es findet, dafür wird er schon noch einen helfenden Chauffeur haben. Er hat als Ministerpräsident ein Amtsgehalt von 12424 Euro und kommt mit Diäten und Pauschalen auf 17878 Euro im Monat. Damit ist er im Sinne der These heillos überbezahlt. Wie im Übrigen auch Angela Merkel, 51. Franz Müntefering, der wird im Januar 66. Herbert Grönemeyer wird bald 50 und hat früh schon „Kinder an die Macht gefordert“. Und der Papst, der mit 78 Jahren leistungsunfähiger kaum noch werden kann. Korrekterweise muss man sagen, dass der Papst kein Gehalt bezieht, was er kürzen könnte.

Oettingers These weitergedacht, stellt sich gleichwohl die Frage, wofür ältere Arbeitnehmer, sagen wir, die ab 50, überhaupt noch Gehalt bekommen. Die Leistung ist dann derart eingeschränkt, also keine Leistung, kein Gehalt, das ist nur gerecht und logisch. Was das für Günther Oettinger, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, also Arbeitnehmer des Volkes der Badener und Württemberger, was das für ihn bedeutet sei ihm hier und heute erklärt. Er selber dürfte dieses gedankliche Spiel nicht mehr zu leisten fähig sein. Gehaltsverzicht, Rücktritt, Altersheim, Rente.

Nehmen wir nun an, dass Herrn Oettingers These nicht der Wahrheit entspricht. Schließlich ist er mit 52 Jahren immer noch wacker im Einsatz für sein Bundesland, so wacker, wie Frau Merkel, Herr Müntefering, Herr Grönemeyer und der Papst. Nehmen wir also an, dass gar nicht stimmt, dass jeder Mann und jede Frau jenseits der 40 nicht mehr leistungsfähig ist. Ja, doch, dann hat Herr Oettinger ziemlichen Unsinn geredet und seine Leistungsunfähigkeit nachhaltig unterstrichen.uem

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