zum Hauptinhalt

Politik: … wir uns obenrum frei machen

Der Fußballnationalspieler Sebastian Schweinsteiger („Schweini“) ist von den Leserinnen der Zeitschrift „Bravo Girl“ zum „Oberkörper des Jahres“ gewählt worden – eine schöne Auszeichnung, die Schweini nicht zuletzt dem Umstand verdankt, dass er besagtes Körperteil ebenso freudig wie öffentlichkeitswirksam entblößte, weil ihm im kleinen WM-Finale gegen Portugal gerade das 3:0 gelungen war. Oh Mann, ein satter Schuss war das, der der blanken Brust vorausgeschickt worden war, wie wir uns erinnern.

Der Fußballnationalspieler Sebastian Schweinsteiger („Schweini“) ist von den Leserinnen der Zeitschrift „Bravo Girl“ zum „Oberkörper des Jahres“ gewählt worden – eine schöne Auszeichnung, die Schweini nicht zuletzt dem Umstand verdankt, dass er besagtes Körperteil ebenso freudig wie öffentlichkeitswirksam entblößte, weil ihm im kleinen WM-Finale gegen Portugal gerade das 3:0 gelungen war. Oh Mann, ein satter Schuss war das, der der blanken Brust vorausgeschickt worden war, wie wir uns erinnern. Es war sozusagen der inoffizielle Schlusspunkt eines Sommermärchens – und wer nur einen Funken jenes seinerzeit gängigen Patriotismus mit hinübergerettet hat in dieses fußballerisch öde Brückenjahr 2007, der wird Genugtuung empfinden angesichts dieser Ehrung. Schließlich holte sich Schweinsteiger damals für den Torjubel die Gelbe Karte ab.

Was sagt man so, wenn man „Oberkörper des Jahres“ geworden ist? Muss man sich, in der Annahme, dass die Auszeichnung womöglich Pars pro Toto verliehen wurde, auch zu anderen, entsprechend tiefer liegenden Körperregionen äußern, die man aus Gründen des Anstands auch im Überschwang höchster Gefühle bislang bedeckt gehalten hatte? Kurz: Rast nicht fadengerade die Gretchenfrage wie eine scharf getretene Flanke auf einen zu, die da lautet: Ist Tore schießen nicht genauso gut wie Sex, mindestens?

Schweinis Antwort, zusammengefasst: Nein, besser! Hier vollständigkeitshalber noch die Langversion: „Es gibt einem natürlich beides ein echt gutes Gefühl. Aber ich glaube, Tore schießen ist mir wichtiger als Sex. Da fühlt man sich richtig gut danach.“

Vom arbeitsrechtlichen Standpunkt aus gesehen, ist gegen die Aussage nichts einzuwenden. Im Gegenteil. Da nimmt ein junger Mensch ganz offenkundig seinen Beruf ernst, das gibt es heute ja nur noch selten, wie schön! Zumal auch die Antwort auf die Frage, was er denn an sich selbst am liebsten möge, eher arbeitgeberfreundlich ausfällt – am besten gefällt dem Schweini nämlich sein rechter Fuß.

Problematischer könnte es allenfalls mal mit der späteren Partnerwahl werden, zumal der „Oberkörper des Jahres“ zusätzlich bekannte: „Für Romantik bin ich eben einfach zu lustig. Da fehlt mir die nötige Ernsthaftigkeit.“

Na bravo, Girls! Da habt ihr aber den Richtigen gekürt. So richtig freuen wird das alles wohl nur den Poldi. Vbn

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false