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Thomas Strobl (links, CDU) und Winfried Kretschmann (Grüne) beim gemeinsamen Radiointerview zu 100 Tage Grün-Schwarz.

© dpa

100 Tage Grün-Schwarz: Wie die Grünen sich angreifbar machen

100 Tage regiert Grün-Schwarz in Baden-Württemberg. Wenn das so weitergeht, könnten die Grünen sich doch noch angreifbar machen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Was, erst 100 Tage? Tatsächlich. Grün-Schwarz in Baden-Württemberg, angekommen in der Normalität. Und wie! Man ist ja versucht zu sagen, da wird regiert, als gäb’s kein Morgen. Das wäre aber ungerecht. So vorausschauend sind die Grünen und die Schwarzen schon. Deswegen haben sie doch in Nebenabreden zum ohnehin 138 Seiten starken Koalitionsvertrag auf zwölf Seiten festgehalten, was alles in der Legislaturperiode ausgegeben werden soll: Das sind einmalige Investitionen in Höhe von 1,4 Milliarden Euro und strukturelle über 754 Millionen. So was hat die Republik noch nicht gesehen.

Die Bürger im Ländle sollten die Nebenabreden übrigens auch nicht sehen – was wie die Faust aufs Auge zum Motto des „grünen Teufels“, Winfried Kretschmann, passt: „Regieren ist eine Stilfrage“. Die Grünen haben auch keinen besseren. Ein schlechtes Gewissen? Winfried Kretschmann doch nicht. In der Landtagsfraktion hält es sich auch in engen Grenzen. Tja, wem Gott ein Amt gibt… Dem schreibt er nicht in Nebenabreden vor, wie er es ausfüllen soll. Für alle anderen sind die 100 Tage aber ein Trost: Wenn die Grünen jetzt doch mauscheln und dealen wie all die anderen – dann machen sie sich am Ende auch genauso angreifbar.

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