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Politik: 550 Kosovo-Albaner fliehen aus dem Norden von Mitrovica - Grünen-Politiker fordern mehr Hilfe für die UN-Mission

Nach den Unruhen Ende der vergangenen Woche in Mitrovica sind laut UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) bis Montagabend 550 Kosovo-Albaner aus dem überwiegend von Serben bewohnten Nordteil der Stadt geflohen. Sie seien meist bei Verwandten im albanischen Südteil untergekommen, sagte Sprecher Ron Redmond am Dienstag in Genf.

Nach den Unruhen Ende der vergangenen Woche in Mitrovica sind laut UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) bis Montagabend 550 Kosovo-Albaner aus dem überwiegend von Serben bewohnten Nordteil der Stadt geflohen. Sie seien meist bei Verwandten im albanischen Südteil untergekommen, sagte Sprecher Ron Redmond am Dienstag in Genf. Die hastig verlassenen Wohnungen würden geplündert. Bislang hatten 4500 Kosovo-Albaner im Norden unter 60 000 Kosovo-Serben gewohnt, von denen allerdings 10 000 bis 15 000 Vertriebene aus anderen Regionen im Kosovo sind.

Nach Auffassung der Bündnisgrünen ist die UN-Verwaltung im Kosovo (Unmik) "dramatisch unterfinanziert". Mehrere Geberstaaten hätten ihre Zusagen an den UN-Trust-Fonds noch nicht eingelöst, kritisierten die Bundestagsabgeordneten Angelika Beer und Christian Sterzing am Dienstag in Berlin nach einer Reise in das Kosovo. Weder die Arbeit der Polizei noch der Verwaltungsaufbau könnten in ausreichendem Maße geleistet werden. Der weitere Stabilisierungsprozess werde dadurch gefährdet. Die Unmik müsse schnellstens gestärkt und die Zahl eingesetzter internationaler Polizeikräfte erhöht werden.

Die Abgeordneten erklärten, die Region sei immer noch ein "gefährlicher Krisenherd". Nach wie vor würden alle Minderheiten wegen ihrer ethnischen Zugehörigkeit von Albanern verfolgt und vertrieben, besonders Sinti und Roma seien davon betroffen. Die Grünen-Politiker würdigten die Arbeit der KFOR, die weit über die militärische Sicherung hinausgehe. Sie sprachen sich dafür aus, die gegen die Bevölkerung Serbiens gerichteten Sanktionen aufzuheben.

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