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Ein etwa 18-Jähriger Selbstmordattentäter hat in Pakistan in der Nacht zu Donnerstag mindestens 16 Menschen mit in den Tod gerissen.

© Reuters

Update

62 Menschen verletzt: Mindestens 23 Tote bei Selbstmordanschlag in Pakistan

Die Serie von Bombenanschlägen auf Schiiten in Pakistan reißt nicht ab: Ein Selbstmordattentäter griff in der Nacht auf Donnerstag eine Prozession der muslimischen Glaubensgruppe an und riss dabei 23 Menschen in den Tod.

Der Anschlag ereignete sich bei der nahe Islamabad gelegenen Stadt Rawalpindi, wie ein Sprecher der Rettungskräfte mitteilte. Demnach wurden mindestens 62 Menschen durch die Detonation verwundet. Unter den Opfern waren auch Kinder. Ein Selbstmordattentäter hatte eine schiitische Prozession in der pakistanischen Garnisonsstadt angegriffen und mindestens 16 Menschen. Der etwa 18 Jahre alte Attentäter habe eine Sprengstoffweste getragen und sei mit Handgranaten bewaffnet gewesen, sagte ein Polizeisprecher.

Die Polizei habe den Angreifer zunächst durchsuchen wollen, als er sich der Prozession anschließen wollte, sagte der ranghohe Beamte Hasseb Shah. Allerdings sei der Attentäter an den Polizisten vorbeigerannt und habe seinen Sprengstoff zur Explosion gebracht, als die Gläubigen gerade eine schiitische Gebetsstätte verlassen hätten. Zudem habe er auch Granaten bei sich getragen, die zum Teil explodiert seien. Die Kombination aus Sprengstoff und Granaten habe vermutlich zu den hohen Opferzahlen geführt, sagte Shah.

Bei zwei weiteren Bombenanschlägen auf Schiiten in der südpakistanischen Hafenstadt Karachi wurden in der Nacht zum Donnerstag nach Angaben der Polizei insgesamt zwei Menschen getötet.

In Pakistan kommt es immer wieder zu religiös motivierten Anschlägen von radikalen Sunniten und Schiiten. Schiiten stellen etwa 20 Prozent der mehr als 180 Millionen Pakistaner. Die Minderheit begeht derzeit den Trauermonat Muharram, der am Sonntag mit dem Trauerfest Aschura endet, an dem die Gläubigen des Todes von Imam Hussein gedenken, den sie als legitimen Nachfolger seines Großvaters, des Propheten Mohammed, anerkennen. Sunnitische Extremisten wie die Taliban greifen immer wieder Schiiten an.

Rawalpindi liegt direkt neben der pakistanischen Hauptstadt Islamabad, wo am Donnerstag Staats- und Regierungschefs aus acht vorwiegend muslimischen Ländern zusammenkommen wollen. Neben dem ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi wollen auch sein iranischer Amtskollege Mahmud Ahmadinedschad und der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan an dem Gipfeltreffen teilnehmen. (dpa/dapd)

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