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Gerhard Schröder und Sigmar Gabriel

© dpa

70. Geburtstag des Altkanzlers: Die SPD feiert Gerhard Schröder

Sie lagen manchmal miteinander über Kreuz. Aber die SPD weiß, was sie an Gerhard Schröder hat. Daher feiert sie den Altkanzler zum 70. Geburtstag.

Von Hans Monath

Der Würdigung von Sigmar Gabriel für den Altkanzler dürfte kaum jemand widersprechen: „Bei allem, was er als Politiker getan hat, ist er aufs Ganze gegangen“, sagte SPD-Chef Sigmar Gabriel bei einem Empfang der Partei anlässlich des 70. Geburtstages von Gerhard Schröder am Sonntagabend im Hamburger Bahnhof. Schröder sei mit seinem Aufstieg aus kleinsten Verhältnissen „die Verkörperung der sozialdemokratischen Erzählung“, meinte Gabriel, der auch die Schröders in der SPD noch immer umstrittene Reformpolitik („Agenda 2010“) würdigte.

Der Ex-Kanzler, der am Montag Geburtstag hat, revanchierte sich mit einem Versprechen. Er wolle sich mit Urteilen über die Politik der SPD-Partei- und Fraktionsspitze zurückhalten, sagte er. Er werde „möglichst wenig kommentieren“ - Kunstpause - „nur, wenn es sein muss.“ Anpassen will sich der Jubilar auch im achten Jahrzehnt seines Lebens nicht. „Der Mainstream, das war noch nie das von mir bevorzugte Gewässer“, sagte er – was die Treue zur SPD aber offenbar nicht schmälert: „Die Partei, auch wenn ich Streit hatte, war immer mein Zuhause und wird immer mein Zuhause sein“, versicherte er den 250 Gästen, unter ihnen viele Ministerinnen und Minister aus Schröders Regierungszeit.

Von unterschiedlichen Bewertungen des Vorgehens des Schröder-Freundes Wladimir Putin auf der Krim war am Vorabend des 70. Geburtstages nicht die Rede. Stattdessen zitierte Schröder seinen Lieblingsdichter Rilke: „Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn (sic, ohne „e“!). Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn.“ Auch das Stichwort 90. Geburtstag fiel noch. Schröder: „Mein Ehrgeiz geht weit darüber hinaus.“

Lesen Sie hier auch das ausführliche Porträt über den Altkanzler von Chefredakteur Stephan-Andreas Casdorff.

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