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8. Mai: Bush: Wir ehren die Opfer

US-Präsident George W. Bush gedenkt auf dem niederländischem Soldatenfriedhof bei Maastricht der Opfer des Zweiten Weltkrieges. Der russische Präsident Wladimir Putin erwartet zur Siegesparade auf dem Roten Platz am Montag mehr als 50 Staats- und Regierungschefs.

Maastricht/Moskau/Berlin (08.05.2005, 19:08 Uhr) - 60 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges hat Europa an das blutigste Kapitel der gemeinsamen Geschichte erinnert. US-Präsident George W. Bush appellierte auf dem niederländischen Friedhof Margraten, auf dem etwa 8300 US-Soldaten begraben sind, leidenschaftlich für die Verteidigung der Freiheit.

In Paris und London wurde mit feierlichen Kranzniederlegungen, Straßenfesten und Popkonzerten an den 8. Mai 1945 erinnert. In Paris legte der französische Präsident Jacques Chirac am Grab des unbekannten Soldaten einen Kranz nieder und nahm anschließend eine Truppenparade ab. Tschechien erlebte die größte Militärparade seit der politischen Wende von 1989.

In Österreich nahmen 21 000 Menschen an einer Gedenkveranstaltung in dem vor 60 Jahren befreiten Konzentrationslager Mauthausen teil, in dem mehr als 100 000 Gefangene durch die Nationalsozialisten ermordet worden waren.

Der russische Präsident Wladimir Putin traf sich am Sonntag mit den Präsidenten der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten in Moskau. Dabei rief er die früheren Sowjetrepubliken auf, das Gemeinschaftsgefühl im Überlebenskampf des Zweiten Weltkriegs an die jüngere Generation weiterzugeben. Am Samstag hatte Putin die Rolle Russlands bei der Niederwerfung des Faschismus unterstrichen.

Überschattet wurde die Vorbereitung des Feiertages am Montag in Moskau vom Streit zwischen Russland und seinen mittelosteuropäischen Nachbarn über die Rolle der stalinistischen Sowjetunion im und nach dem Zweiten Weltkrieg.

Zu der Siegesparade auf dem Roten Platz erwartete Putin am Montag mehr als 50 Staats- und Regierungschefs. Die alliierten Siegermächte werden durch Putin (Russland), Bush, (USA), Chirac (Frankreich) sowie Vizepremier John Prescott (Großbritannien) vertreten. Erstmals nehmen mit Bundeskanzler Gerhard Schröder und Japans Ministerpräsident Junichiro Koizumi auch Regierungschefs aus den Ländern der einstigen Kriegsgegner an der Moskauer Parade teil. Schröder flog am Sonntagabend nach Moskau.

US-Präsident Bush sagte am Sonntag vor mehreren tausend Zuhörern in Margraten bei Maastricht: «Nichts ist mächtiger als die Macht der Freiheit. Und kein Soldat ist stärker als derjenige, der für die Freiheit kämpft.» Er rief dazu auf, die Freiheit zu verteidigen, wo immer sie bedroht sei. Auf der ersten Station seiner Europa-Reise hatte der US-Präsident am Samstag in Lettland die sowjetische Besetzung des Baltikums nach dem Sieg über Hitler verurteilt. (tso)

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