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Politik: 824 Firmen haben zugesagt - Ukrainischer Opferverband kritisiert Regelung für Landarbeiter

Bisher haben 824 Firmen ihre Beteiligung an der Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" zur Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern zugesagt. Wie Pressesprecher Wolfgang Gibowski am Mittwoch in Berlin bekannt gab, stehen nun bereits über 2,4 Milliarden Mark zur Verfügung.

Bisher haben 824 Firmen ihre Beteiligung an der Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" zur Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern zugesagt. Wie Pressesprecher Wolfgang Gibowski am Mittwoch in Berlin bekannt gab, stehen nun bereits über 2,4 Milliarden Mark zur Verfügung. Die deutsche Wirtschaft muss wie die Bundesregierung für die Entschädigung fünf Milliarden Mark aufbringen.

Als prominente Neuzugänge in dieser Woche nannte Gibowski die Bertelsmann AG in Gütersloh und die Ford Werke AG in Köln. Ford stellte unterdessen voraussichtlich 26 Millionen Mark Zahlungen an die Stiftung in Aussicht. "Zu den Anliegen der Stiftungsinitiative gehört neben der Umsetzung humanitärer Ziele durch Gewährung materieller Leistungen an NS-Opfer auch die Schaffung eines umfassenden und dauerhaften Rechtsfriedens für die Gesamtheit deutscher Unternehmen", betonte Gibowski. Dazu zählten auch "ausländische Töchter und ausländische Muttergesellschaften von deutschen Töchtern".

Unterdessen kritisierte ein ukrainischer Verband von NS-Opfern den Kompromiss zur Entschädigung für ehemalige Zwangsarbeiter und bemängelte dabei vor allem die Regelungen für Zwangsarbeiter in der Landwirtschaft. Fast die Hälfte der aus der Ukraine verschleppten Menschen seien als "Sklaven des Ostens" zur Landarbeit gezwungen worden, sagte Markiyan Demodov am Mittwoch in Erfurt. Sie können nach dem bisherigen Ergebnis nur mit etwa 1000 Mark Entschädigung rechnen. Als "diskriminierend" bezeichnete es Demodov außerdem, dass keine osteuropäischen Vertreter im geplanten Zukunftsfonds sitzen sollten.

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