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DDR-Flüchtlinge mit ihren Kindern gehen durch das geöffnete Grenztor von Ungarn aus nach Österreich (Archivbild vom 19.08.1989). Sie nutzten damals ein paneuropäisches Picknick an der ungarisch-österreichischen Grenze, bei dem ein Grenztor symbolisch geöffnet wurde, zur Flucht in den Westen.

© picture-alliance/ dpa

AA gräbt Fall von 1989 aus: Flüchtlingshilfe umgekehrt: Syrer spendete für DDR-Flüchtlinge

1989 ging ein Syrer in die deutsche Botschaft in Damaskus, um einen Monatslohn für flüchtende DDR-Bürger zu spenden. Er hatte in der Zeitung Berichte gelesen und war berührt.

Flüchtlingshilfe in die andere Richtung - und das vor 26 Jahren: Das Auswärtige Amt hat in seinem Aktenbestand einen Fall ausgegraben, wie im Herbst 1989 ein Mann in Syrien Geld für DDR-Flüchtlinge spendete. Der Mann tauchte damals mit umgerechnet 255 D-Mark (etwa 130 Euro) in der bundesdeutschen Botschaft in Damaskus auf und bat darum, die Spende DDR-Bürgern zukommen zu lassen, die ihr Land in Richtung Westen verlassen hatten. Die Massenflucht über Länder wie Ungarn und die Tschechoslowakei machte damals auch in der arabischen Welt Schlagzeilen.

Das Auswärtige Amt veröffentlichte am Donnerstag ein Schreiben der Botschaft mit Datum vom 19. September 1989, das seinerzeit an die Zentrale ging. Darin heißt es: „Am 15.09.1989 sprach in der Botschaft ein syrischer Staatsangehöriger vor, um seine Sympathie für die in letzter Zeit aus der DDR ausreisenden Deutschen auszudrücken. Er überreichte (...) eine Spende zur Unterstützung der DDR-Flüchtlinge in Höhe von 2000 syrischen Pfund. Zur richtigen Würdigung dieser Spende muss berücksichtigt werden, dass dieser Betrag das Monatseinkommen manch eines einfachen Syrers übersteigt.“

Die Botschaft empfahl, den Betrag einer „geeignet erscheinenden humanitären Organisation“ zukommen zu lassen - was dann auch geschah. Das Geld wurde nach Angaben eines Ministeriumssprechers an den Malteser Hilfsdienst überwiesen, unter dem Stichwort „Ungarn-Hilfe“. (dpa)

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