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Schrieb einen Brief an Sigmar Gabriel: Ilse Aigner.

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Abhängigkeit vom russischen Gas: Aigner fordert von Gabriel nationale Gasreserve

Angesichts der großen Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas hat sich Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) für eine strategische Gasreserve ausgesprochen. Die Russen garantieren derweil Europas Gasversorgung bis Ende Mai.

Ilse Aigner fordert in einem Brief an Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel eine nationale Gasreserve. „Ich rege an, ähnlich wie bei der Erdölreserve dafür zu sorgen, dass für den Notfall immer ausreichend Gas gespeichert wird“, sagte Aigner am Freitag. „Wir dürfen die Verantwortung für unsere Gasreserven nicht ausschließlich den Kräften des Marktes überlassen.“ Sie habe deshalb Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) gebeten, die Schaffung einer solchen nationalen Gasreserve zu prüfen. Bereits jetzt halten die Gasversorger solche Reserven vor - aber freiwillig.

„Wir haben in Deutschland zwar gewaltige Speichermöglichkeiten, aber die Bewirtschaftung dieser Speicher orientiert sich an den Interessen der Händler und dient nicht in erster Linie der Vorsorge für Krisenzeiten“, erklärte Aigner. Gashändler hätten keine Systemverantwortung. Die Ministerin betonte allerdings auch, dass Ängste vor einem Ausfall russischer Gaslieferungen trotz der Ukraine-Krise derzeit unbegründet seien.

Russland hat unterdessen den Kunden in der Ukraine und in der gesamten EU eine ununterbrochene Versorgung mit Erdgas bis Ende Mai zugesichert. EU-Energiekommissar Günther Oettinger sagte am Freitag in Warschau nach Gesprächen mit den Energieministern Russlands und der Ukraine, Alexander Nowak und Juri Prodan, man hoffe, den Streit um ukrainische Gasschulden bei Russland und den künftigen Gaspreis bis dahin beenden zu können. Es seien zwei weitere Verhandlungen im Mai vorgesehen.

„Es ist deutlich geworden, dass sowohl Gazprom als auch die ukrainischen Firmen alles tun wollen, um die Lieferverpflichtungen für die Märkte der Mitgliedsstaaten der EU zu erfüllen“, sagte Oettinger. „Garantieren kann man dies nicht“, räumte er ein. Alle Beteiligten hätten aber „zugesagt, dass keine Unterbrechungen stattfinden werden“. (dpa/AFP)

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