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Sichtlich bewegt. Peter Harry Carstensen am Mittwoch in Kiel. Foto: dpa

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Politik: Abschied unter Tränen

Letzte Rede von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Carstensen im Landtag.

Kiel - Unter Tränen und mit stockender Stimme hat Schleswig-Holsteins scheidender Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) am Mittwoch seine Abschiedsrede im Kieler Landtag gehalten. In einer von der SPD beantragten aktuellen Stunde zur Lage der schwarz-gelben Koalition ging der bei der Wahl am 6. Mai nicht mehr erneut kandidierende Regierungschef ans Rednerpult. Wenige Tage vor der Landtagswahl verabschiede er sich „in Nachdenklichkeit und tiefer Dankbarkeit“. Sein Amt habe er mit Freude und mit höchstem Respekt ausgeführt. Nun sei die Zeit für die Übergabe an jüngere Hände gekommen, sagte Carstensen.

Der 65-Jährige hatte bereits Mitte September 2010 angekündigt, dass er nicht mehr für eine weitere Amtszeit zur Verfügung stehen würde. Er plädierte für Respekt zwischen Politikern, für Augenhöhe zwischen Regierenden und Regierten, für Aufrichtigkeit und Gesprächsbereitschaft. „Die Menschen wollen Alltagsgespräche und keine Sonntagsreden“, betonte er. Die Entscheidung, den Weg in den Schuldenstaat nicht weiter zu gehen, sei ein historischer Schritt für ihn gewesen. „Die haushaltspolitische Kehrtwende hat mich auch persönlich viel Kraft gekostet.“ Ihm sei es wichtig gewesen, dies durchzusetzen, damit die Kinder und Enkel überhaupt wieder Spielraum bekämen.

Wem er selbst gegenüber respektlos gewesen sei, den bitte er um Verzeihung, sagte Carstensen. Seine Rede schloss er mit den Worten „Gott schütze Schleswig- Holstein“. Carstensen bekam Beifall nicht nur von CDU und FDP, sondern auch aus den Reihen der Opposition im Landtag. dpa

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