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Politik: Abseitsfalle

HINTER DEN LINDEN Die Fußball-Fans unter uns haben am Wochenende in den Stadien und vor der Glotze mitgefiebert: Wer wird deutscher Meister? Auch wenn die Bundesliga-Saison vorbei ist, müssen sich Fußball-Abhängige nicht auf allzu lange Phasen des Entzugs einstellen.

HINTER DEN LINDEN

Die Fußball-Fans unter uns haben am Wochenende in den Stadien und vor der Glotze mitgefiebert: Wer wird deutscher Meister? Auch wenn die Bundesliga-Saison vorbei ist, müssen sich Fußball-Abhängige nicht auf allzu lange Phasen des Entzugs einstellen. In 24 Tagen beginnen schließlich die Weltmeisterschaften in Japan und Südkorea!

Anlass genug für unsere Volksvertreter, ihr Herz für den Fußball und vor allem für die Fans zu entdecken. Als schnellster Stürmer entpuppt sich dabei der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD): Dem ist nämlich aufgefallen, dass es gar nicht so praktisch ist, dass die WM in Japan und Südkorea stattfindet. Wegen der Zeitverschiebung. Die deutschen Fernsehsender übertragen die WM-Vorrundenspiele der deutschen Nationalmannschaft jeweils um 13.30 Uhr live. Also mitten am Tag – mitten in der Arbeitszeit.

In der „Bild am Sonntag“ appelliert Beck daher an die Arbeitgeber, sich flexible Arbeitszeitregeln für die Arbeitnehmer zu überlegen. Die Bosse sollten den Mitarbeitern so weit wie möglich frei geben und sie später nacharbeiten lassen, fordert Beck, der sich selbst als Fußballfan, vor allem des FSV Mainz, outet. Ihm zur Seite springt FDP-Fraktionschef Wolfgang Gerhardt und fordert die Unternehmer auf: „Eine Einigung zwischen Betrieben und Mitarbeitern dürfte doch möglich sein.“ Auch die CDU will nicht in die Abseitsfalle tappen und fordert in Gestalt des rheinland-pfälzischen Vorsitzenden Christoph Böhr für die Arbeitnehmer die Möglichkeit zum Nacharbeiten, „gerade wenn unsere Jungs spielen". Wenn sich die Parteien doch in allen Fragen der Arbeitsmarktpolitik so einig wären! Cordula Eubel

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