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Angela Merkel nahm den Absturz einer Drohne bei ihrem Wahlkampfauftritt in Dresden gelassen.

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Update

Absturz im Wahlkampf: Piraten bekennen sich zu Drohnen-Aktion bei Merkel-Auftritt

Die Bruchlandung einer Drohne hat für Irritationen und Gelächter bei einem Auftritt von Angela Merkel in Dresden gesorgt. Die Kanzlerin nahm es gelassen. Jetzt hat sich die Piratenpartei zu der Aktion bekannt.

Der Absturz einer etwa 40 Zentimeter großen Drohne hat am Sonntag während einer CDU-Wahlkampfveranstaltung mit Kanzlerin Angela Merkel in Dresden für Verwirrung und Heiterkeit gesorgt. Während Merkel vom sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich (CDU) bei der Kundgebung auf dem Neumarkt angekündigt wurde, ging das Fluggerät nur rund zwei Meter vor ihr und den anderen auf der Bühne versammelten CDU-Politikern unsanft nieder. Darunter war auch Verteidigungsminister Thomas de Maizière. Wie die Polizei mitteilte, hatte ein 23-Jähriger die Drohne während der Veranstaltung vor der Frauenkirche per Fernsteuerung aufsteigen lassen.

Einsatzkräfte hätten den jungen Mann ausfindig gemacht und zur Landung seines mit einer Kamera versehenen Fluggeräts veranlasst.

Eine Drohne stürzte bei einer Wahlkampfveranstaltung von Angela Merkel ab

Anschließend hätten Sicherheitsexperten die von mehreren Propellern angetriebene Drohne untersucht. Dabei habe man festgestellt, dass keinerlei Gefahr von ihr ausgegangen sei. Der 23-Jährige sei vorläufig festgenommen worden. Er habe angegeben, dass er Fotos von der Kanzlerin machen und an die Presse verkaufen wollte, hieß es.

Inzwischen hat die Piratenpartei auf ihrer Webseite eingeräumt, dass es sich um das Fluggerät eines ihrer Mitglieder handelte. Kommerziellen Zwecken habe die Aktion nicht gedient. Piraten-Vize Markus Barenhoff erklärte zum Hintergrund: "Ziel des Einsatzes war, der Kanzlerin und Verteidigungsminister de Maizière ein Gefühl dafür zu vermitteln, wie es ist, plötzlich selbst von einer Drohne beobachtet zu werden." Für die Piraten sei der Einsatz von Drohnen innerhalb der EU-Sicherheitsarchitektur der Ausdruck einer fatalen Fehlentwicklung. Mit der Aktion wolle man auf diese Problematik hinweisen.

Merkel sah offensichtlich amüsiert zu, wie das Fluggerät am Rande der Bühne niederging; de Maizière wirkte dagegen eher konsterniert. Außerdem waren noch die beiden sächsischen CDU-Bundestagsabgeordneten Andreas Lämmel und Arnold Vaatz sowie Dresden Oberbürgermeisterin Helma Orosz auf der Bühne. Ein Sicherheitsbeamter brachte die Drohne schließlich weg. „So eine Veranstaltung soll ja auch Spaß machen“, kommentierte Tillich die Bruchlandung vor lachenden Zuschauern.

Anschließend lief die Veranstaltung ohne Zwischenfälle weiter. (dpa)

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