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Aden: Gewaltsame Protesten gegen Zeitungsverbot im Jemen

Im Jemen ist es bei Protesten gegen das Verbot einer Zeitung am Montag zu gewalttätigen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften gekommen. Dabei wurden nach Angaben der Behörden in der Stadt Aden ein Polizist getötet und drei weitere verletzt.

Die Demonstranten hätten das Feuer auf die Sicherheitskräfte eröffnet, als diese die nicht genehmigte Demonstration auflösen wollten, sagte ein hoher Polizeioffizier. Daraufhin sei zurückgeschossen worden. Dagegen warf die Organisation "Reporter ohne Grenzen" der Polizei vor, unter dem Deckmantel des Kampfes gegen den Terror die Menschenrechte zu verletzen.

"Die Regierung (von Präsident) Ali Abdallah Saleh nutzt die Unterstützung der ausländischen Mächte im Kampf gegen den Terror, um im eigenen Land die Bürgerrechte zu verletzten", hieß es in einer in Paris veröffentlichten Mitteilung von "Reporter ohne Grenzen". Mehr als 200 Menschen seien dem Aufruf mehrerer jemenitischer Menschenrechtsgruppen gefolgt und hätten vor dem Gebäude der geschlossenen Zeitung "Al Ayyam" gegen das staatliche Verbot protestiert.

Nach Angaben von "Al Ayyam"-Herausgeber Hisham Bashraheel hätten die Sicherheitskräfte zuerst mit Tränengas und scharfer Munition auf die Demonstranten geschossen, die in friedlicher Absicht zu dem Zeitungsgebäude gekommen seien. Die Behörden wiesen diese Darstellung zurück und kündigten an, Bashraheel wegen des getöteten Polizisten anklagen zu wollen. Am Abend hielten Sicherheitskräfte das Gebäude weiter umstellt.

Die Zeitung "Al Ayyam" war im Mai vergangenen Jahres wegen angeblicher Unterstützung separatistischer Bestrebungen verboten worden. Seither kam es bereits mehrfach zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Unterstützern der Zeitungsmacher. Dabei kamen bislang drei Menschen ums Leben. (smz/dpa)

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